Was im vergangenen Jahr als deutschlandweite Premiere begann, setzt Frankfurt nun fort. In der letzten Woche haben Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg und Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner mit einer feierlichen Zeremonie die Ramadan-Beleuchtung in der Großen Bockenheimer Straße (Freßgass‘) eingeschaltet. Dort hängen jetzt für die Zeit des Fastenmonats Halbmonde, Sterne und Fanoos-Laternen sowie der Schriftzug „Happy Ramadan“

Die Ramadan-Laternen seien zum einen ein Zeichen der Toleranz in einer Zeit, in der unsere Gesellschaft gespalten erscheine, sagte Arslaner. „Dabei sollten wir mehr über das sprechen, was uns gemeinsam ist“, sagte Arslaner. Wir mögen in eine Kultur oder Religion hineingeboren sein, aber das sei immer nur ein Teil dessen, was uns ausmache. „Gleichzeitig sind wir hier, in dieser Stadt, auch alle erst einmal mal Frankfurter:innen. Wir teilen das ganze Leben in unserer Stadt.“ Der Ramadan sei eine Zeit der Besinnung auf das Wesentliche: „Wie können wir in Frieden miteinander leben?“ Deshalb seien die Lichter auch ein Zeichen der Hoffnung auf ein gutes Miteinander, sagte die Vorsteherin.

„Die Ramadan-Beleuchtung ist ein Zeichen dafür, dass wir in Frankfurt Vielfalt nicht nur anerkennen, sondern sie aktiv leben und auch sichtbar machen“, sagte Eskandari-Grünberg. „Die vielen positiven Rückmeldungen, die wir im vergangenen Jahr bezüglich der Ramadan-Lichter erlebt haben, haben uns gezeigt, wie wichtig dieses Zeichen ist. Und zwar nicht nur in Frankfurt. Wir nehmen als Stadt hier eine Vorreiterrolle ein. Wir zeigen, dass muslimisches Leben ein ganz selbstverständlicher Teil unserer Stadt ist.“

Ablehnung entstehe aus Angst vor dem Unbekannten, sagte Latifa Kaddouri vom Frankfurter Koordinierungsrat der Moscheegemeinden. Deshalb sei der Ramadan eine gute Gelegenheit, „die Türen für den Dialog offenzuhalten“. Professor Bekim Agai, Direktor der Akademie für Islam in Gesellschaft und Wissenschaft, hob hervor, es gehe darum zu zeigen, „dass Muslime zu dieser Stadt gehören.“

//Foto: Für vier Wochen wird die Große Bockenheimer Straße nun mit Halbmonden, Sternen und Fanoos-Laternen sowie dem Schriftzug „Happy Ramadan“ beleuchtet, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Chris Christes

Vorheriger ArtikelArtenschutz in Frankfurt – So können alle einen Beitrag für die Umwelt leisten
Nächster ArtikelSaisonstart der Höchster Fähre – Außergewöhnliche Eventlocation auf dem Main