Der Frankfurter GrünGürtel ist eine der bedeutendsten städteplanerischen Entscheidungen der vergangenen Jahrzehnte. „Diese Entscheidung ermöglicht es, das – für eine wachsende und immer enger werdende Metropolregion unersetzliche, elementare – Grün zu schützen und weiterzuentwickeln. In Zeiten der Klimakrise ist das dringlicher denn je“, sagt Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez.

1991 erwirkte der damalige Umweltdezernent Tom Koenigs einen einstimmigen Beschluss der Frankfurter Stadtverordneten zu einer GrünGürtel-Verfassung. Darin „soll der GrünGürtel in der Verantwortung für künftige Generationen gesichert und entwickelt werden. Als grüner Freiraum soll er geschützt bleiben. Falls Flurstücke aus ihm herausgenommen werden, so ist ein vergleichbarer Ersatz an anderer Stelle erforderlich und ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung.“ Weiter heißt es: „Der GrünGürtel soll so weiterentwickelt werden, dass seine Anbindung an diese Grünverbindungen optimiert, seine ökologischen Qualitäten verbessert und seine sozialen Funktionen gefördert werden.“ Und schließlich: „Langfristig sollen alle Flächen des GrünGürtels für alle Menschen zu jeder Zeit unentgeltlich zugänglich sein.“

Ein historischer Beschluss. Doch die Idee selbst ist noch viel älter! Heute vor 100 Jahren – am 14. Februar 1925 – hielt ein Redakteur der „Frankfurter Zeitung“ in einem weitsichtigen Artikel über die Flächenentwicklung des damaligen Frankfurts ein flammendes Plädoyer für einen zu errichtenden GrünGürtel.

Umweltdezernentin Zapf-Rodríguez sagt: „Der GrünGürtel leistet einen spürbaren Beitrag zur Lebensqualität der hier lebenden und arbeitenden Menschen. Er bietet Raum für Natur und Landschaft, für die Naherholung und Freizeitaktivitäten direkt vor der Haustür und auch als außerschulischer Lernort für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es muss uns aber nicht nur um die Frage des flächenhaften Erhalts gehen. Ebenso wichtig für das Fortbestehen der vielfältigen Funktionen des GrünGürtels und der Grünflächen in der Stadt ist der respektvolle Umgang der Menschen mit ihrem Grün – insbesondere dann, wenn sich immer mehr Menschen diesen Grünraum teilen müssen. Nutzen wir den 100. Geburtstag einer Idee, uns nachdrücklich zu den Zielen der GrünGürtel-Charta und dem Schutz und dem Wert dieser unverzichtbaren Grünfläche zu bekennen!“

//Titelfoto: Das Enkheimer Ried im Stadtteil Bergen-Enkheim. S. Kasten, CC BY-SA 3.0

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