Ginnheim, ein charmanter Stadtteil im Norden Frankfurts, blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die bis in die Bronzezeit reicht. Erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 772 als „Gennenheim“, hat sich der Ort von einem beschaulichen Dorf zu einem lebendigen Stadtteil entwickelt. Seit seiner Eingemeindung 1910 hat Ginnheim einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen. Der Stadtteil besticht durch seine Mischung aus historischen Elementen und modernem Wohnraum. Besonders beliebt bei Familien, lockt Ginnheim mit seiner Nähe zur Natur, guter Infrastruktur und einem starken Gemeinschaftsgefühl. Von den Überresten römischer Siedlungen bis hin zu den architektonischen Perlen des „Neuen Frankfurt“ – Ginnheim vereint Geschichte und Gegenwart auf faszinierende Weise.
Der Ginnheimer Fernsehturm
Der Ginnheimer Fernsehturm, auch bekannt als „Ginnheimer Spargel“, ist das unbestrittene Wahrzeichen des Stadtteils. Mit seiner Höhe von 337,5 Metern dominiert er nicht nur die Skyline Ginnheims, sondern ist auch weithin sichtbar. Erbaut in den 1970er Jahren, dient er primär als Sendeturm für Rundfunk und Fernsehen. Obwohl er offiziell auf Bockenheimer Gebiet steht, wird er aufgrund seiner Nähe zu Ginnheim oft mit diesem Stadtteil assoziiert. Der Turm bietet einen atemberaubenden Blick über Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet. Auch wenn er für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, bleibt er ein beliebtes Fotomotiv und Orientierungspunkt. Seine schlanke Silhouette prägt das Stadtbild und erinnert an die technologische Entwicklung der Nachkriegszeit.
Die Villa Elsaesser
Die Villa Elsaesser, erbaut 1925-1926, ist ein architektonisches Juwel des expressionistischen Stils und ein bedeutendes Zeugnis des „Neuen Frankfurt“. Entworfen von Martin Elsaesser, dem damaligen Stadtbaurat Frankfurts, als sein eigenes Wohnhaus, verkörpert die Villa die innovativen Ideen dieser Epoche. Mit ihren kubischen Formen, den großen Fensterfronten und dem flachen Dach war sie ihrer Zeit weit voraus. Die Villa besticht durch ihre harmonische Einbettung in die Landschaft und den spektakulären Blick über die Niddaauen. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz und zieht Architekturbegeisterte aus aller Welt an. Die Villa Elsaesser ist nicht nur ein Beispiel herausragender Architektur, sondern auch ein Symbol für die progressive Stadtplanung der 1920er Jahre in Frankfurt.
Der Niddapark
Der Niddapark, das grüne Juwel Ginnheims, ist eine beliebte Naherholungsoase für Einwohner und Besucher gleichermaßen. Als Teil des Frankfurter Grüngürtels erstreckt er sich über 168 Hektar und bietet eine vielfältige Landschaft aus Wiesen, Wäldern und Wasserflächen. Er liegt rund fünf Kilometer vom Zentrum entfernt auf den Gemarkungen von Praunheim, Ginnheim, Bockenheim und Hausen. Der Park, der für die Bundesgartenschau 1989 angelegt wurde, lädt mit seinen verschlungenen Wegen zum Spazieren, Joggen und Radfahren ein. Besonders beliebt sind der Wasserspielplatz und die Graffiti-Galerie, die dem Park einen urbanen Touch verleihen. Die Nidda, die den Park durchfließt, bietet idyllische Uferpromenaden und ist ein Paradies für Naturliebhaber und Vogelbeobachter. Der Niddapark ist nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein wichtiger ökologischer Korridor in der Stadt.
Das Ginnheimer Wäldchen
Das Ginnheimer Wäldchen, ein kleines aber feines Naturparadies, liegt im Herzen des Niddaparks. Dieser urige Mischwald bietet auf einer Fläche von etwa 15 Hektar eine erstaunliche Artenvielfalt. Alte Eichen und Buchen prägen das Bild und bieten zahlreichen Vogelarten und Kleintieren ein Zuhause. Schmale Pfade führen durch das dichte Unterholz und laden zu Entdeckungstouren ein. Das Wäldchen ist besonders im Frühling ein Highlight, wenn der Waldboden von einem Teppich aus Buschwindröschen bedeckt ist. Es dient nicht nur als Naherholungsgebiet, sondern auch als wichtiger Lebensraum für Flora und Fauna. Naturpädagogische Führungen und Waldspielgruppen nutzen das Wäldchen regelmäßig, um Kindern und Erwachsenen die Natur näherzubringen.
Sportcampus
Der Sportcampus Ginnheim, Teil der Goethe-Universität Frankfurt am Main, ist ein modernes Zentrum für Sportwissenschaften und -aktivitäten. Strategisch an der Ginnheimer Landstraße gelegen, vereint der Campus akademische Exzellenz mit vielfältigen Sportmöglichkeiten. Die Anlage umfasst sechs Gebäude und vier Außenanlagen, darunter eine moderne Sporthalle, Seminar- und Technikräume sowie eine 400-Meter-Tartanbahn, Beachvolleyballfelder und Tennisplätze. Der Campus ist dem Fachbereich für Psychologie und Sportwissenschaften zugeordnet und bietet eine umfassende Ausbildung in Bewegungs- und Trainingswissenschaften, Sozialwissenschaften des Sports, Sportmedizin und Sportpädagogik. Neben seiner Funktion als Bildungsstätte ist der Sportcampus auch ein lebendiger Treffpunkt für Studierende.
Der Colorado-Park
Der Colorado-Park, ein einzigartiger Abenteuerspielplatz in Ginnheim, ist ein Paradies für Kinder und Jugendliche. Benannt nach dem amerikanischen Bundesstaat, bietet der Park auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern eine Vielzahl von Spiel- und Erlebnismöglichkeiten. Herzstück ist der nachgebildete Grand Canyon im Miniaturformat, der zum Klettern und Entdecken einlädt. Eine Mississippi-Wasserspielanlage sorgt an heißen Tagen für Abkühlung, während eine Westernstadt die Fantasie der Kinder anregt. Pädagogisch betreute Angebote wie Bildhauerkurse oder Theaterworkshops ergänzen das Programm. Der Colorado-Park ist nicht nur ein Spielplatz, sondern ein Ort des sozialen Lernens und der kreativen Entfaltung. Er spiegelt den familienfreundlichen Charakter Ginnheims wider und ist ein beliebter Treffpunkt für die Nachbarschaft.
BU: Europaturm Frankfurt am Main (fotografiert im Volkspark Niddatal) ( Foto Nadi2018, CC BY-Sa 4.0)