Der Frankfurter Berg, der jüngste Stadtteil Frankfurts, entstand offiziell erst 1996 und blickt dennoch auf eine interessante Geschichte zurück. Benannt nach einer Uferanhöhe über der Nidda, entwickelte sich das Gebiet von einer Arbeiterkolonie in den 1930er Jahren über eine Bizonale Siedlung in der Nachkriegszeit zu einem vielfältigen Stadtteil. Heute ist der Frankfurter Berg ein Ort der Kontraste, der Hochhaussiedlungen, Einfamilienhäuser und moderne Neubauprojekte vereint. Mit rund 2,16 Quadratkilometern bietet der Stadtteil eine Mischung aus urbaner Atmosphäre und grünen Oasen. Besonders junge Familien haben den Frankfurter Berg für sich entdeckt, angezogen von bezahlbarem Wohnraum und der guten Infrastruktur. Der Stadtteil befindet sich in einem spannenden Wandel und zeigt, wie sich Frankfurt stetig weiterentwickelt.
Die Hochhaussiedlung
Die Hochhaussiedlung am Frankfurter Berg ist das prägende Wahrzeichen des Stadtteils. Mit ihren vier Wolkenkratzern, darunter das zweithöchste Wohngebäude Frankfurts in der Julius-Brecht-Straße 3 mit einer Höhe von 70,2 Metern, und sieben achtstöckigen Gebäuden bildet sie eine beeindruckende „Mini-Skyline“. Erbaut in den 1960er Jahren, beherbergt die Siedlung etwa ein Viertel der Stadtteilbevölkerung. In den letzten Jahren hat sie einen positiven Wandel erfahren: Viele Wohnungen wurden in Eigentum umgewandelt, was zu einer guten sozialen Durchmischung geführt hat. Die Hochhaussiedlung bietet nicht nur einen atemberaubenden Blick über Frankfurt, sondern ist auch ein lebendiges Beispiel für den architektonischen und sozialen Wandel des Stadtteils.
Die Bizonale Siedlung
Die Bizonale Siedlung, errichtet 1948, ist ein faszinierendes Zeugnis der Nachkriegsarchitektur. Benannt nach der Bizone, dem von den USA und Großbritannien verwalteten Teil Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde sie ursprünglich für Bundesbeamte geplant, als Frankfurt noch Hoffnungen auf den Hauptstadtstatus hegte. Der Architekt Herbert Boehm orientierte sich bei der Planung an den Ideen Ernst Mays und schuf eine einzigartige Siedlungsstruktur: Die Reihenhäuser wurden in Viertelkreisen angeordnet, um den natürlichen Höhenverlauf des Frankfurter Bergs zu berücksichtigen. Diese innovative Bauweise verleiht der Siedlung ihren besonderen Charme und macht sie zu einem lebenden Denkmal der Stadtplanungsgeschichte.
Die Bethanienkirche
Die evangelische Bethanienkirche, benannt nach dem biblischen Ort Bethanien, ist der erste Kirchenneubau in Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg. Ihre schlichte Architektur ist typisch für die sogenannten Notkirchen der Nachkriegszeit. Trotz ihrer äußeren Einfachheit beeindruckt die Kirche mit ihrem hellen, einladenden Innenraum. Sie ist nicht nur ein spirituelles Zentrum, sondern auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt für die Gemeinde. Regelmäßige Gottesdienste, Konzerte und Gemeindeaktivitäten machen die Bethanienkirche zu einem lebendigen Ort der Begegnung und des Austauschs. Ihre Geschichte und Bedeutung für den Stadtteil machen sie zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Besucher, die mehr über die Entwicklung des Frankfurter Bergs erfahren möchten.
Der Grünzug am Frankfurter Berg
Der Grünzug am Frankfurter Berg ist eine grüne Oase inmitten des Stadtteils. Er erstreckt sich vom Niddatal bis zum Lohrberg und bietet Bewohnern und Besuchern gleichermaßen Raum für Erholung und Freizeitaktivitäten. Mit seinen weitläufigen Wiesen, alten Baumbeständen und gepflegten Wegen ist er ein beliebtes Ziel für Spaziergänger, Jogger und Naturliebhaber. Der Grünzug spielt eine wichtige Rolle für das Mikroklima des Stadtteils und bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Besonders im Frühling und Sommer, wenn die Natur in voller Blüte steht, zeigt sich hier die natürliche Schönheit des Frankfurter Bergs. Für Familien gibt es Spielplätze und Picknickbereiche, die zum Verweilen einladen.
Der Berkersheimer Weg
Der Berkersheimer Weg ist die Hauptschlagader des Frankfurter Bergs und verbindet den Stadtteil mit seinen Nachbarn. Entlang dieser Straße lässt sich die Entwicklung des Viertels wie in einem Zeitraffer erleben: Vom alten Ortskern mit seinen traditionellen Häusern über die Nachkriegssiedlungen bis hin zu modernen Wohnkomplexen. Die Straße beherbergt auch das kleine Einkaufszentrum des Stadtteils, wo sich Geschäfte, Cafés und Dienstleister aneinanderreihen. Hier pulsiert das Leben des Frankfurter Bergs, hier trifft man sich zum Einkaufen, Plaudern oder einfach nur zum Verweilen. Der Berkersheimer Weg ist mehr als nur eine Verkehrsader – er ist das soziale und wirtschaftliche Rückgrat des Stadtteils und ein lebendiges Zeugnis seiner Geschichte und Entwicklung.
Ein Neubaugebiet für den Stadtteil
Das Wohngebiet „Hilgenfeld“ im Norden Frankfurts ist ein zukunftsweisendes Stadtentwicklungsprojekt, das auf einer Fläche von 17,2 Hektar entsteht. Geplant sind 850 bis 900 neue Wohneinheiten, die verschiedene Wohn-, Bau- und Eigentumsformen berücksichtigen. Das Quartier wird durch grüne Räume, Plätze und Nachbarschaften gegliedert und legt besonderen Wert auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Eine zentrale Quartiersmitte, gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die Vernetzung mit der umgebenden Landschaft sind weitere Kernelemente. Die Erschließungsarbeiten begannen 2023, und die ersten Bewohner werden voraussichtlich 2025 einziehen können. Mit diesem Projekt reagiert Frankfurt auf den wachsenden Wohnraumbedarf und setzt gleichzeitig neue Maßstäbe für moderne, umweltbewusste Stadtplanung.
// Text: BG