„Celebrations“ betitelt die Junge Deutsche Philharmonie ihr kommendes 1822-Neujahrskonzert am 12. Januar. Für den ersten Konzerttermin des Jahres im Kalender der Alten Oper hat das in Frankfurt ansässige „Zukunftsorchester“ unter der Leitung von Delyana Lazarova ein Programm zusammengestellt, in welchem sich Anspruch und Leichtigkeit smart miteinander verbinden. Gespielt werden Werke von Komponisten, die als Grenzgänger zwischen E-Musik und U-Musik die klassischen Gattungen vom Solokonzert bis hin zur ganzen Oper neu belebten.

George Gershwin etwa verarbeitete in seiner Suite „Catfish Row“ zentrale Motive und Themen seiner Oper „Porgy und Bess“ und ließ dabei auch deren bekannteste jazzig geprägte Nummern „Summertime“ oder „Bess, You is my Woman Now“ anklingen. Auch Leonard Bernstein bündelte in der Ouvertüre zu seiner Operette „Candide“ diverse Motive aus den Gesangsnummern zu einer sinfonischen Form und schuf dabei zugleich eine originäre Mischung aus europäischen Klassiktraditionen und Broadway-Sound. Das barocke Concerto Grosso wiederum stand Pate im gleichnamigen Werk des US-amerikanischen Komponisten William Bolcom aus dem Jahr 2000: Hier treten vier Saxofone – im 1822- Neujahrskonzert gespielt vom spanischen Kebyart Ensemble – in einen musikalischen Dialog mit dem Orchester und streifen nicht nur barocke Tanzsätze, sondern auch Bebop, Ragtime und Blues. Den Abschluss des Konzertprogramms bildet ein Auftragswerk für die Junge Deutsche Philharmonie: Mit seinem Konzert für Orchester bestätigt auch der 1961 geborene Schweizer Komponist und Saxofonist Daniel Schnyder seinen Ruf, unterschiedliche Genres kunstvoll zu einem Gesamtwerk zu verbinden. Und eröffnet wird der Abend mit Pauken und Trompeten in Aaron Coplands 1942 entstandener „Fanfare for the Common Man“.

Mit ihrem Programm „Celebrations“ feiert die Junge Deutsche Philharmonie nicht nur den Jahresbeginn, sondern zugleich auch sich selbst: Seine gesamte aktuelle Spielzeit widmet das Orchester dem eigenen 50. Geburtstag. 1974 wurde die Junge Deutsche Philharmonie gegründet als demokratisch organisiertes, selbstverwaltetes Kollektiv, das den besten Studierenden deutschsprachiger Musikhochschulen zwischen 18 und 28 Jahren offensteht und damit eine wichtige Brücke zwischen Studium und Beruf schlägt.

Sonntag, 12. Januar 2025, Großer Saal der Alten Oper, 18 Uhr
www.alteoper.de

// Foto: © Alte Oper Frankfurt/Salar Baygan

 

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