Bonames, ein charmanter Stadtteil im Norden Frankfurts, blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die bis in die Römerzeit reicht. Seit 1910 Teil der Mainmetropole, hat sich Bonames seinen dörflichen Charakter bewahrt und bietet heute eine einzigartige Mischung aus historischem Erbe und moderner Lebensqualität. Der Name „Bonames“ könnte sich vom lateinischen „bona mansio“ (gute Raststätte) oder „bona missa“ (gute Messe) ableiten, was auf die frühe Bedeutung des Ortes hinweist. Heute ist Bonames bekannt für seine idyllische Lage an der Nidda, historische Sehenswürdigkeiten und grüne Oasen. Mit nur einer Grundschule und rund 7.000 Einwohnern hat sich Bonames zu einem beliebten Wohnort für Familien und Naturliebhaber entwickelt, die die Nähe zur Großstadt schätzen, aber nicht auf ländliche Ruhe verzichten möchten.
Die Burg Bonames
Die Burg Bonames, vermutlich im 13. Jahrhundert errichtet, ist ein faszinierendes Zeugnis mittelalterlicher Architektur. Obwohl sie 1546 im Krieg niedergebrannt und zur Ruine wurde, erzählen ihre Überreste noch heute von der bewegten Geschichte des Ortes. Archäologische Untersuchungen in den 1980er und 1990er Jahren brachten wertvolle Erkenntnisse über die Anlage zutage. Heute können Besucher anhand von Informationstafeln und roten Pflastersteinen, die den Grundriss markieren, die einstige Pracht der Burg erahnen. Ein Spaziergang durch die Ruinen lädt dazu ein, in die Vergangenheit einzutauchen und sich vorzustellen, wie das Leben in einer mittelalterlichen Burg ausgesehen haben mag.
Die evangelische Pfarrkirche
Im Herzen des alten Dorfkerns erhebt sich die evangelische Pfarrkirche, ein wahres Juwel der Bonameser Geschichte. Ursprünglich 1478 erbaut und nach mehreren Zerstörungen 1642 wieder aufgebaut, zeugt sie von der wechselvollen Vergangenheit des Ortes. Die Kirche besticht durch ihre beeindruckende Architektur im Stil einer Wehrkirche, mit dicken Mauern, die noch heute von ihrer einstigen Schutzfunktion erzählen. Im Inneren erwartet die Besucher eine reichhaltige barocke Ausstattung, darunter ein Altartisch und ein Taufbecken aus schwarzem Marmor. Besonders bemerkenswert ist der schmiedeeiserne Opferstock mit Ritterwappen aus dem 13. Jahrhundert. Als einzige Patronatskirche Frankfurts verkörpert sie ein Stück lebendiger Stadtgeschichte und lädt zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein.
Der Alte Flugplatz
Der Alte Flugplatz, einst ein militärischer Hubschrauberlandeplatz, hat sich zu einem faszinierenden Natur- und Freizeitparadies gewandelt. Als Teil des Frankfurter Grüngürtels vereint er auf einzigartige Weise Naturschutz und Freizeitvergnügen. Besucher werden von der bronzenen Skulptur des GrünGürteltiers begrüßt, das majestätisch auf der Niddabrücke thront. Der westliche Teil des Geländes ist ein Landschaftsschutzgebiet und bietet echte Stadtwildnis mit über 100 Vogel- und 10 Amphibienarten. Die Naturschule Hessen bietet hier spannende Lernprogramme für Jung und Alt. Gleichzeitig laden die asphaltierten Flächen zum Skaten, Radfahren und Spazieren ein. Das Tower Café rundet den Besuch mit kulinarischen Genüssen ab und macht den Alten Flugplatz zu einem beliebten Ausflugsziel für die ganze Familie.
Der Nordpark Bonames
Der Park, malerisch in einer Niddaschleife gelegen, ist ein Paradebeispiel für die gelungene Verbindung von Naherholung und Naturschutz. Entstanden aus einem ehemaligen Nidda-Altarm, bietet der Park auf 7 Hektar eine Vielfalt an Möglichkeiten: Von Grillplätzen über Sportflächen bis hin zu naturbelassenen Wildnisbereichen ist für jeden etwas dabei. Ein Highlight ist die Sondermann-Figur, ein humorvolles Kunstobjekt am GrünGürtel-Rundwanderweg. Der Park ist Teil des Projekts „Städte wagen Wildnis“, das die natürliche Entwicklung von Stadtnatur fördert. Besucher können hier beobachten, wie sich Flora und Fauna in einem urbanen Umfeld entfalten. Mit seinen verschlungenen Pfaden und versteckten Winkeln lädt der Nordpark zu Entdeckungstouren und Naturerlebnissen ein.
Die Hochhaussiedlung am Ben-Gurion-Ring
Die Hochhaussiedlung, entstand in den 1970er Jahren, bildet einen markanten Kontrast zum historischen Ortskern von Bonames. Sie symbolisiert den Wandel des Stadtteils und seine Entwicklung zu einem modernen Wohngebiet. Die Siedlung, benannt nach dem ersten israelischen Ministerpräsidenten David Ben-Gurion, beherbergt eine vielfältige Gemeinschaft und spiegelt die kulturelle Diversität Frankfurts wider. Inmitten der Wohnanlage befindet sich ein Park mit dem Bügelsee, der auf dem Gelände einer ehemaligen Tongrube angelegt wurde. Dieser grüne Bereich bietet den Bewohnern einen Ort der Erholung und des Zusammenkommens. Trotz gelegentlicher sozialer Herausforderungen ist die Siedlung ein lebendiges Beispiel für urbanes Zusammenleben und den stetigen Wandel städtischer Strukturen.
Das Heimatmuseum Bonames
Das Heimatmuseum Bonames, untergebracht im Saalbau Nidda, ist ein Schatzhaus der lokalen Geschichte und Kultur. Hier können Besucher in die faszinierende Vergangenheit des Stadtteils eintauchen und seine Entwicklung vom mittelalterlichen Dorf zum modernen Stadtteil nachvollziehen. Das Museum präsentiert eine reichhaltige Sammlung von Artefakten, Dokumenten und Fotografien, die die verschiedenen Epochen Bonames‘ lebendig werden lassen. Besonders interessant sind die Ausstellungsstücke zur landwirtschaftlichen Tradition und zur Eingemeindung nach Frankfurt. Regelmäßige Sonderausstellungen beleuchten spezielle Aspekte der Stadtteilgeschichte. Das engagierte Team des Museums bietet zudem Führungen und Veranstaltungen an, die das historische Erbe von Bonames auf anschauliche Weise vermitteln und den Besuchern ein tieferes Verständnis für die Wurzeln des Stadtteils ermöglichen.
Die Nidda und der Niddauferweg
Die Nidda, die Bonames im Westen begrenzt, ist nicht nur ein wichtiger ökologischer Lebensraum, sondern auch ein beliebtes Naherholungsgebiet. Der Niddauferweg, der entlang des Flusses verläuft, ist Teil des Frankfurter GrünGürtels und verbindet Bonames mit den umliegenden Stadtteilen. Radfahrer, Jogger und Spaziergänger schätzen den Weg für seine naturnahe Atmosphäre und die abwechslungsreiche Landschaft. Besonders reizvoll ist der renaturierte Altarm der Nidda, der 2009 wieder an den Hauptfluss angeschlossen wurde. Hier können Besucher die vielfältige Flora und Fauna beobachten, darunter zahlreiche Vogelarten und Amphibien. Der Niddauferweg bietet nicht nur Erholung, sondern auch einen Einblick in die ökologischen Bemühungen der Stadt Frankfurt, urbane Räume naturnah zu gestalten und zu erhalten.
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