„Jeder einzelne Moment ist einzigartig und toll!“
DER FRANKFURTER Charity spendet seit Jahren regelmäßig an wohltätige Organisationen in ganz Frankfurt. Mit einem Teil unserer Anzeigenerlöse unterstützen wir im Rahmen unserer aktuellen Aktion das Aktionskomitee KIND IM KRANKENHAUS (AKIK Frankfurt / Rhein – Main e. V.). Die ehrenamtlichen Mitglieder betreuen Kinder im Krankenhaus und entlasten Familien in dieser schwierigen Zeit. In den letzten Ausgaben haben Sie schon mehr über den Verein und seine Mitglieder erfahren. In dieser Ausgabe sprechen wir mit Ine Janssen, die das Bücherwagenteam im Uniklinikum leitet.
Frau Janssen, was sind Ihre Aufgaben bei AKIK?
Ich organisiere das Bücherwagenteam in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, mit dem wir jeden Samstag auf der Infektiologie unterwegs sind. Momentan sind wir zu acht im Team, aber immer wieder kommen auch neue Interessierte dazu. Da unser Wagen ziemlich massiv und groß ist, „fahren“ wir, wenn möglich, zu zweit. So hat man auch immer jemanden zum Reden dabei, wenn etwas ist oder man Unterstützung braucht.
Unseren Bücherwagen schieben wir dann in die Zimmer, haben zahlreiche Bücher, Spiele und Sticker im Gepäck, denn manche Kinder möchten ja auch nichts lesen. Und auch unsere kleinen Betreuungsteddys sind immer dabei und helfen bei Verständigungsproblemen oder spenden Trost. Ein Bärchen sagt eben alles. Und dann kommen wir mit den Eltern und Kindern ins Gespräch, beraten sie und leihen ihnen das passende Buch oder Spiel aus.
Die beliebtesten Bücher bei den Kids sind tatsächlich „Die Häschenschule“ – das Buch verschwindet dann auch ab und an mal, aber dann kaufe ich gerne ein Neues, meiner Meinung nach ist es nämlich ein MUSS. Auch „Briefe von Felix“ – hier ist der Brief selbst immer total beliebt und löst ganz viel in den Kindern aus – und Wimmelbücher sind der Renner.
Zudem bin ich Schriftführerin im AKIK-Bundesverband e. V., der ebenfalls in Frankfurt ansässig ist, ich schreibe also die Protokolle.
Wann und wie kamen Sie zum Verein? Was bewegt Sie, Ihre Zeit in diese Vereinsarbeit zu investieren?
Das ist eine sehr verrückte Geschichte. Vor ca. fünf Jahren bin ich durch ein eigentlich nicht so schönes Ereignis auf diesen Weg gekommen. Damals hat mir ein gar nicht mal so netter Mensch gesagt, ich solle doch endlich mal etwas Sinnvolles mit meiner Zeit anfangen. Ich habe mir das dann sehr zu Herzen genommen und bin zum Bürgerbüro gegangen, um mich dort beraten zu lassen. Damals dachte ich, ich sollte doch am besten etwas tun, was meiner Arbeit im Marketing nahekommt. Damals hatte AKIK genau nach jemandem in dieser Funktion gesucht. Dann habe ich mich relativ schnell auch mit Karin Schmidt zum Kennenlerngespräch getroffen. Und ich war in dem Moment sehr froh, an diesem Ort mit Karin zu sitzen. Sie hat sich meinen Kummer angehört. Und irgendwann hat sie mich gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, als Betreuerin zu den kranken Kindern ins Clementine Kinderhospital zu gehen.
Welche Herausforderungen begegnen Ihnen am häufigsten bei der Unterstützung von Kindern im Krankenhaus?
Es kann teilweise sehr an die Substanz gehen. Aber es ist wichtig, den Sinn und Zweck aller AKIK-Tätigkeiten im Blick zu behalten. Wenn wir es nicht machen, was ist dann? Mit jedem Mal helfen die Welt ein kleines bisschen besser machen – darum geht es doch.
Und man darf nicht den Mut verlieren, wenn der Dienst mal ausfallen muss. Auch die Tatsache, dass wir an der Uniklinik aktuell nur auf einer Station unterwegs sind, darf uns nicht frustrieren. Wer weiß denn schon, was sich hier in Zukunft noch so alles ändert. Man muss am Ball bleiben.
Welches Ereignis wird Ihnen für immer in Erinnerung bleiben?
Jedes einzelne. Jeder Moment und jede Situation mit den Kindern und Familien, jeder Moment, in dem man Unterstützung bieten kann, ist einzigartig und toll. Da kann ich jetzt gar kein bestimmtes Ereignis benennen, weil es immer wieder ganz besondere Erlebnisse sind, die wir haben.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Weniger bürokratischen Aufwand für ehrenamtlichen Organisationen und Vereine. Welche Hürden Menschen da teilweise im Weg stehen, die einfach etwas Gutes tun wollen, das ist meiner Meinung nach unverhältnismäßig.
Außerdem muss mehr für Kinderrechte getan werden. Es ist zwar schon einiges in Bewegung gekommen, aber da geht ganz sicher noch mehr. Die Situation von Kindern im Krankenhaus kann man nicht mit der von Erwachsenen vergleichen. Am Ende geht es hier um Gesetze, die von der Politik verabschiedet werden müssen. Was genau das am Ende sein kann, vermag ich so nicht zu sagen.
Und für AKIK wünsche ich mir natürlich eine größere Plattform und Beachtung, einfach eine größere Lobby. Wir haben bereits viele gute Projekte am Start und wachsen stetig mit unseren Aufgaben, aber da gibt es auch noch viel zu tun. Wenn man in die Vergangenheit schaut, hat sich sicherlich schon viel verändert. Wo in den 70er zum Beispiel die Kinder im Krankenhaus einfach sich selbst überlassen wurden und ein Besuch von den Eltern höchstens einmal die Woche auf dem Plan stand, ist es heute ja schon viel besser geworden und wir sind froh, dass wir dabei unterstützen können. Aber überall sollte AKIK ein Begriff sein und nirgendwo sollten Kinder im Krankenhaus allein sein.
Und last but not least wünsche ich mir noch viele Freiwillige. Jeder kann helfen, selbst wenn es nur eine Minute ist. Bitte meldet Euch bei uns – jedes Helferlein ist herzlich willkommen.
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Wenn Sie AKIK mit einer Spende unterstützen möchten, freuen wir uns über das Stichwort DER FRANKFURTER bei Ihrer Überweisung. Vielen Dank!
Frankfurt / Rhein – Main e.V.
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