PREUNGESHEIM | Preungesheim, ein nördlicher Stadtteil Frankfurts, besticht durch seine harmonische Mischung aus urbanem Flair und ländlicher Ruhe. Den Einwohnern bietet Preungesheim eine ausgewogene Balance für Menschen, die die Nähe zur pulsierenden Stadt suchen, aber nicht auf ein grünes Wohnumfeld verzichten möchten. Seit dem 1. April 1910 ist Preungesheim ein Stadtteil von Frankfurt am Main und erfreut sich aufgrund seiner Nähe zur Innenstadt, nur fünf Kilometer entfernt, vor allem bei jungen Familien mit Kindern wachsender Beliebtheit. Grünflächen und kleine Parks durchziehen den Stadtteil und laden zur Erholung ein. Die historische Entwicklung Preungesheims, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, ist heute noch in der Architektur und den Straßennamen spürbar.

Städtebauliche Vielfalt

Preungesheim zeichnet sich durch eine vielfältige städtebauliche Struktur aus. Die Walter-Kolb-Siedlung, ein idyllisches Wohngebiet mit Einzelhäusern aus den 1920er und 1930er Jahren, bietet eine ruhige und ansprechende Wohnatmosphäre. Die Karl-Kirchner-Siedlung, einst ein sozialer Brennpunkt, hat sich durch das Projekt „soziale Stadt“ zu einem Vorbildquartier entwickelt. Im Osten von Preungesheim entsteht das neue Viertel „Frankfurter Bogen“, das Wohnraum für etwa 6.000 Menschen schaffen soll.

Die religiösen Bauwerke

Die Kreuzkirche, heute eine evangelische Pfarrkirche, stammt aus dem 13. Jahrhundert und beeindruckt mit ihrem romanischen Chorturm und spätgotischen Maßwerkfenstern. Mehrfach umgebaut, zeigt die Kirche gotische Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert und ein romanisches Taufbecken. Die evangelische Festeburgkirche, 1969 eingeweiht, und die römisch-katholische St. Christophorus-Kirche, 1962 geweiht, ergänzen die religiöse Vielfalt des Stadtteils. Diese Kirchen sind nicht nur Orte des Glaubens, sondern auch bedeutende kulturelle Denkmäler, die die Geschichte und Entwicklung Preungesheims widerspiegeln.

Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmäler

Das Stadtteilmuseum „Museum an der Kreuzkirche“, eröffnet 2015, gibt einen umfassenden Überblick über die Geschichte Preungesheims vom Mittelalter bis in die Nachkriegszeit. Untergebracht im barocken Pfarrhaus, zeigt das Museum zahlreiche historische Objekte und dokumentiert die verschiedenen Epochen der Stadtteilgeschichte. Die Burg Bachberg, ein möglicher Überrest einer mittelalterlichen Turmhügelburg, und die Justizvollzugsanstalten Frankfurt am Main I, III und IV, bekannt als JVA Preungesheim, sind weitere bedeutende Sehenswürdigkeiten. Die Gedenkstätte erinnert an die während der NS-Zeit hingerichteten politischen Oppositionellen und Partisanen.

Bildung und soziale Einrichtungen

Preungesheim verfügt über eine breite Palette an Bildungseinrichtungen. Die Carlo-Mierendorff-Schule, eine Gesamtschule, und die Liesel-Oestreicher-Schule, eine Grundschule, bieten umfassende Bildungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Das SAE Institute, eine Hochschule im Medienbereich, ergänzt das Bildungsangebot. Im Sommer 2022 wurde das Oberstufengymnasium der Carlo-Mierendorff-Schule eröffnet, das die bestehende Schule ergänzt. Zahlreiche Horte und Kindergärten sorgen dafür, dass auch die jüngsten Einwohner Preungesheims gut betreut sind.

Ein modernes Wohnquartier

Der „Frankfurter Bogen“ ist ein neues Wohngebiet in Preungesheim, das bezahlbares Wohnen in Frankfurt ermöglichen soll. Auch als „Apfel-Quartier“ bekannt, erinnert es an die früheren Obstwiesen und Schrebergärten des Gebiets. Die Bebauung erfolgt in drei Abschnitten, von denen die ersten beiden mit Miet- und Eigentumswohnungen bereits abgeschlossen sind. Der dritte Abschnitt ist noch im Bau, doch alle Wohnungen und Grundstücke sind bereits vergeben. Der Gravensteiner-Platz, ein zentrales Einkaufszentrum im Neubaugebiet, sichert die Nahversorgung. Das jährliche Sommerfest, bei dem sich die gesamte Nachbarschaft bei Bier, Würstchen und Live-Musik trifft, ist ein Highlight des sozialen Lebens im Quartier.

Bewegung und Gemeinschaft

Seit 2007 verfügt der „Frankfurter Bogen“ über einen eigenen Sportpark. Für Vereine war die Errichtung dieser Anlage eine hohe Priorität, um ortsnah trainieren zu können. Der Sportpark, der auch Privatpersonen zu den normalen Öffnungszeiten zugänglich ist, bietet verschiedene Ballsportplätze, eine Laufbahn und Kleinspielfelder. Mit einer Sportfläche von über 1.000 Quadratmetern können hier Vereine trainieren. Die parkähnliche Begrünung und die Holzmasten für verschiedene Vogelarten verleihen dem Sportpark ein natürliches Ambiente und fördern die Biodiversität.

Die längste Straße

Die Homburger Landstraße, mit fast neun Kilometern die längste Straße Frankfurts, führt vom Nordend über Eckenheim und den Frankfurter Berg bis nach Preungesheim. Diese Straße trennt Preungesheim von Eckenheim und bietet eine beeindruckende Aussicht auf beide Stadtteile. Entlang der Homburger Landstraße sind mehrere Wahrzeichen Preungesheims zu sehen, darunter Reihenhäuser mit kleinen Vorgärten, das Frauengefängnis und die evangelische Kreuzkirche. Diese Straße ist nicht nur eine wichtige Verkehrsader, sondern auch ein Spiegelbild der vielfältigen Architektur und der lebendigen Geschichte Preungesheims.

Titelbild: Der Gravensteiner-Platz ist der Hotspot im Neubaugebiet von Preungesheim (Foto: TL)

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