OBERRAD | Oberrad, liebevoll als das „Gärtnerdorf“ bekannt, präsentiert sich als grünes Juwel im östlichen Teil der Mainmetropole. Gelegen östlich des Frankfurter Stadtzentrums, zeichnet sich Oberrad durch seine weitläufigen Felder aus, auf denen die berühmten sieben Kräuter für die Frankfurter Grüne Soße gedeihen. Die Geschichte von Oberrad reicht bis ins Mittelalter zurück, als der Stadtteil erstmals im Jahr 794 urkundlich erwähnt wurde. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich Oberrad von einem kleinen Dorf zu einem vitalen Teil Frankfurts entwickelt, wobei die Landwirtschaft stets eine zentrale Rolle spielte. Fast die Hälfte der Stadtteilfläche ist von diesen Feldern bedeckt, während im Süden der Stadtteil direkt an den Stadtwald grenzt. Die idyllische Lage und die dörfliche Struktur mit historischen Fachwerkhäusern machen Oberrad zu einem einladenden Wohnort mit hoher Lebensqualität. Die Mainuferpromenade und der nahegelegene Stadtwald bieten zahlreiche Freizeitmöglichkeiten für Bewohner und Besucher.

Die Legende der Gerbermühle

Ein besonderes Highlight in Oberrad ist zweifellos die historische Gerbermühle, die einst als Getreidemühle diente und heute als beliebte Ausflugsstätte bekannt ist. Mit ihrer malerischen Lage am Mainufer und ihrer literarischen Bedeutung, die durch Besuche von Johann Wolfgang von Goethe verstärkt wurde, ist die Gerbermühle ein Ort, der Geschichte und Moderne geschickt miteinander verbindet. Ihr restaurierter Charme, gepaart mit einem erstklassigen Restaurant und einem Designhotel, lädt Besucher ein, einzutauchen in die reiche Kulturgeschichte Frankfurts und gleichzeitig den Komfort der Gegenwart zu genießen. Mit seinen großzügigen Veranstaltungsräumen und der malerischen Umgebung bietet die Gerbermühle zudem ideale Bedingungen für Meetings, Workshops und Feierlichkeiten aller Art. Abseits des städtischen Trubels können hier unvergessliche Events gestaltet werden, die von der einzigartigen Atmosphäre des Ortes profitieren. Von kleinen Familienfeiern bis hin zu geschäftlichen Veranstaltungen bietet die Gerbermühle für jeden Anlass das passende Ambiente.

Ein kulinarisches Kunstwerk

Ein einzigartiges Denkmal in Oberrad ist das Grüne-Soße-Denkmal, das am 21. Mai 2007 eingeweiht wurde. Als erstes und bislang einziges deutsches Denkmal, das einem Regionalgericht gewidmet ist, zelebriert es die Frankfurter Grüne Soße. Das Denkmal besteht aus sieben kleinen Gebäuden, die Gewächshäusern nachempfunden sind und die sieben Kräuter der Grünen Soße repräsentieren. Mit seiner kreativen Gestaltung und seiner einzigartigen Beleuchtung ist das Grüne-Soße-Denkmal ein beliebtes Fotomotiv und ein Symbol für die kulinarische Vielfalt Frankfurts.

Architektonische Vielfalt

Die Tellersiedlung in Oberrad ist ein charakteristisches Beispiel für die vielfältige Architektur der Region. Der Name mag zunächst verwirren, hat jedoch seinen Ursprung im Straßennamen „Im Teller“. Diese Siedlung, einst eine Mustersiedlung nach dem Entwurf von Ernst May in den 1920er Jahren, war ein Experimentierfeld für neue Wohnkonzepte in Frankfurt. Die zehn Doppelhäuser entlang der Straße zeugen von dieser Ära und sind von Gärten und Gewächshäusern umgeben, die einst dem Gemüseanbau gewidmet waren.

Die Herz-Jesu-Kirche – Ein Wahrzeichen Oberrads

Die neugotische Herz-Jesu-Kirche, ein unter Denkmalschutz stehendes Kirchengebäude, ist ein weiteres Wahrzeichen Oberrads. Errichtet zwischen 1891 und 1895, hat die Kirche die Jahrhunderte überdauert und ist heute ein bedeutendes religiöses und kulturelles Zentrum des Stadtteils. Ihre architektonische Schönheit und ihre reiche Geschichte machen die Herz-Jesu-Kirche zu einem beeindruckenden Anblick für Besucher und Gläubige gleichermaßen.

Für Wassersportler und Genießer

Das Ruderdorf am Mainufer in Oberrad ist ein Hotspot für Wassersportfans und Genießer gleichermaßen. Neben der Ruder-Gesellschaft Oberrad und dem Ruder-Club sind auch die Frankfurter Rudergesellschaft Sachsenhausen hier zu finden. Doch das Areal lockt nicht nur mit seinem einzigartigen Blick auf den Main, sondern auch mit einer Vielzahl gastronomischer Angebote. Am „Rudersteg Rudererdorf“ auf der Südseite des Mains reihen sich einige erstklassige Restaurants entlang des Ufers. Ein Tipp: Bei Einbruch der Dämmerung einen Tisch im Freien reservieren und einen der schönsten unverbauten Blicke auf die Frankfurter Skyline genießen, inklusive der beeindruckenden Architektur der Europäischen Zentralbank.

Spiel und Spaß

Der Waldspielplatz Scheerwald, ein verstecktes Juwel in Laufnähe zum belebten Waldspielplatz Goetheturm, bietet eine entspannte Alternative für Familien. Hier können Besucher auf fest installierten Grillplätzen grillen (frühzeitig kommen, da sie an schönen Wochenendtagen schnell besetzt sind), während Kinder auf der Fahrradbahn mit Rollern, Skateboards oder Fahrrädern herumtoben können. Besonders für Anfänger ohne Stützräder ist die Bahn ideal. Nebenan lädt eine Minigolfanlage zum Spielen ein, und ein freundlicher Gastronomiebetrieb verwöhnt die Gäste mit Naschereien und erfrischenden Getränken, darunter ein köstlicher griechischer Eiskaffee „Frappé“ mit einer Kugel Vanilleeis. Dank des bewaldeten Geländes ist der Scheerwald auch im Sommer angenehm kühl. Mit etwas Glück ist sogar die Wasserspielanlage geöffnet, die Spaß für Jung und Alt bietet.

Titelbild: Herz-Jesu-Kirche in Frankfurt-Oberrad (Foto: Popie, CC BY-SA 3.0)

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