RÖMER | Vor genau zwei Jahren, am 24. Februar 2022, begann die völkerrechtswidrige Invasion russischer Truppen in die Ukraine. Seitdem wird das Wertefundament der globalen Gemeinschaft auf eine harte und andauernde Probe gestellt. Auch aus Frankfurt am Main gab es nicht nur viele Solidaritätsbekundungen an die Ukraine und ihre Bürgerinnen und Bürger, sondern auch zahlreiche humanitäre Hilfslieferungen in die Ukraine.

In Frankfurt selbst war die Hilfsbereitschaft vor allem auch bei der Zivilgesellschaft groß. Denn die etwa 7000 Menschen, die aus der Ukraine in die Mainmetropole flohen, mussten innerhalb kürzester Zeit untergebracht und versorgt werden. Aktuell leben 9360 Ukrainerinnen und Ukrainer in der Stadt. Zum 31. Dezember 2021 waren es lediglich 2271 Ukrainerinnen und Ukrainer. Im stadtRAUMfrankfurt in der Mainzer Landstraße entstand mit städtischer Unterstützung eine Anlaufstelle für Geflüchtete, zu der täglich bis zu 600 Ukrainerinnen und Ukrainer kommen.

Darüber hinaus beschlossen die Nato- und EU-Staaten umfangreiche Sanktionen gegen Russland. So wurde unter anderem das russische Generalkonsulat in Frankfurt am Main nach Aufforderung der deutschen Bundesregierung zum 31. Dezember 2023 geschlossen.

Ein Ende des Krieges ist auch zwei Jahre später nicht absehbar. Doch die Ukrainerinnen und Ukrainer, ob in ihrem Heimatland oder anderswo, können weiterhin auf die Hilfsbereitschaft und Unterstützung der Zivilgesellschaft und Politik zählen.

Fester Glauben an demokratische Werte

Oberbürgemeister Mike Josef sagt: „In schwierigen Zeiten brauchen wir den festen Glauben an unsere demokratischen Werte. Unsere weltoffene und bunte Stadt hat an vielen Stellen Unterstützung geleistet. Daher bin ich auch den zahlreichen Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern für ihre kontinuierliche Hilfe und Solidarität dankbar. Ich bin froh, dass wir auf der Zielgeraden für den Abschluss des Partnerschaftsabkommens mit der ukrainischen Stadt Lwiw sind. Sie gibt uns auch die Gelegenheit, die Ukraine langfristig und nachhaltig zu unterstützen und uns für Frieden, Sicherheit und Stabilität in Europa einzusetzen.“

Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg ergänzt: „Am 24. Februar 2022 begann eine Zeitenwende für ganz Europa. Die Welt, in der wir danach aufwachten, war eine andere. Das Unrecht und die Verbrechen, die den Ukrainer:innen angetan werden, schreien zum Himmel. Wir haben aber auch erlebt, wie sich eine Welle der Solidarität mit der Ukraine erhob. Die Welt steht auf der Seite der Ukraine. Daran gibt es keinen Zweifel. Das gilt auch in Frankfurt.“

„Sofort war klar, dass Frankfurt auch für die Geflüchteten aus der Ukraine ein Sicherer Hafen sein möchte“, führt Eskandari-Grünberg fort. „In Kooperation mit der deutsch-ukrainischen Gesellschaft sowie den Dezernaten Soziales, Ordnung und Bürger:innenservice haben wir mit der Beratungsstelle im Stadtraumfrankfurt für eine schnelle, unkomplizierte und freundliche Aufnahme der Geflüchteten sorgen können.“

Die für Internationales zuständige Dezernentin Eileen O’Sullivan ergänzt: „Die Stadt Frankfurt am Main bekräftigt anlässlich des Jahrestags die Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern als auch den Willen zur Unterstützung. Die angestrebte Städtepartnerschaft mit Lwiw ist deshalb von immenser Bedeutung vor Ort – wir werden als Kommune die Nähe der Bürgerinnen und Bürger Europas zueinander aufbauen. Frankfurt, sowie ganz Europa, steht an Seite der Ukraine.“

Entscheidungsfähigkeit der EU stärken

O’Sullivan führt aus: „Um auf gesamteuropäischer Ebene Handlungsfähigkeit für den Sieg der Ukraine herbeizuführen, sehen auch wir uns als Kommune als Teil der politischen Prozesse, die Entscheidungsfähigkeit der EU zu stärken. Deshalb werden wir uns als Kommune auch zunehmend auf europäischer Ebene einbringen. Die Zukunft der Ukraine muss in Europa liegen. Ein Europa, das mit Entschlossenheit auch angesichts der globalpolitischen Veränderungen handelt. Als ein weiteres Zeichen hierfür wird der Europaturm am Samstag, 24. Februar, ab den frühen Abendstunden bis zum Sonnenaufgang wieder in den ukrainischen Nationalfarben leuchten.“

Sozialdezernentin Elke Voitl, deren Dezernat für die Aufnahme und Unterbringung der Geflüchteten zuständig ist, betont: „Mit Inkrafttreten der EU-Massenzustrom-Richtlinie und den daraus resultierten Möglichkeiten für die Stadt Frankfurt, schutzsuchende Menschen aufzunehmen und zu versorgen, haben die EU und der Bund vorgemacht, dass es in Migrations- und Asylfragen durchaus Alternativen gibt, um europäische Solidarität auch in den Landkreisen und Kommunen zu leben. Denn es ist unsere humanitäre und soziale Pflicht, solche neuen Wege zu gehen. Wir haben so in Zusammenarbeit mit dem Land Hessen und der städtischen Verwaltung den Rahmen geschaffen, um Menschen aus der Ukraine nach einer strapaziösen und plötzlichen Flucht ein möglichst sanftes Ankommen zu ermöglichen.“

Unter dem Motto „Stoppt das Töten in der Ukraine“ findet am Samstag, 24. Februar, eine Demonstration in Frankfurt gegen den Angriff auf die Ukraine statt. Die Demonstration beginnt um 14 Uhr an der Hauptwache. Das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum (DFF) zeigt am Montag, 26. Februar um 18 Uhr den Film „Ukraine. Music in wartime“. Dabei berichtet Hobart Earle, Musikdirektor des Odessa Philharmonic Orchestra, über die herausfordernde Zeit und zeigt Ausschnitte von Konzerten des Orchesters. Grußworte sprechen der ukrainische Genersalkonsul Vadym Kostiuk und Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg.

(Text: PM Stadt Frankfurt / Foto: Jan Hassenpflug)

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