Es ist der 5. Februar, der erste Samstag im Monat – das heißt wir – die Soziale Tier-Not-Hilfe Frankfurt e.V.- bieten unsere monatliche Sprechstunde in der B-Ebene der Hauptwache an. Doch wie läuft solch ein Tag ab und wie viele bedürftige Besitzer*innen kommen mit ihren Tieren wirklich vorbei?

Unsere Helferinnen und Helfer treffen sich um 12.30 Uhr in der B-Ebene der Hauptwache, vor einer unscheinbaren und verschlossenen Tür. Dahinter befindet sich ein Lagerraum der VGF, welchen wir dankenswerterweise kostenlos nutzen dürfen – und das schon seit vielen Jahren. Hier lagern wir unter anderem unsere Behandlungstische, Aufnahmetische, Sachspenden, Pinnwände und Banner. Mit laut scheppernden Gittergestellen bringen wir alles zu unserem Platz, zwischen dem RMV und der Galeria, wo schon einige Besitzer und Besitzerinnen mit ihren Tieren auf uns warten. Inzwischen sind wir 13 Helferinnen und Helfer, die alle mit anpacken und innerhalb von 15 Minuten alles abgesperrt und aufgebaut haben. Die ersten Helfer*innen verteilen Nummern an die Wartenden, andere Helfer*innen fangen an sich mit den Spendenbüchsen unter die Menschen zu mischen. Sobald die ersten Nummern verteilt sind, fangen wir mit der Aufnahme an. Hier wird geprüft, ob die Patientenbesitzer*innen die in der Vereinssatzung festgelegten Voraussetzungen erfüllen, d.h. ob sie wohnhaft in Frankfurt am Main, wohnsitzlos, Bürgergeldempfänger*innen, Rentner*innen oder Frankfurt-Pass Inhaber*innen sind. Ebenso wird nachgeprüft, ob sie der eingetragene Tierhalter sind und dass maximal 2 Tiere im Verein registriert sind. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind und eine Behandlungsgebühr von 10 Euro gezahlt wurde (Wohnsitzlose zahlen nichts), dürfen sich die Patienten samt Besitzer*innen in den „Wartebereich“ rechts von der Aufnahme begeben. Neue Besitzer*innen müssen vorher nochmals einen Umweg über die Neuaufnahme machen, dann aber haben auch sie den Anmeldeprozess geschafft.

Gegen 13 Uhr treffen unsere Tierärzte und Tierärztinnen ein. Sie bringen die Medikamente und die, für die Untersuchung nötigen Materialen mit. Heute sind Frau Maja Firlé, Frau Dr. Kristin Merl und Herr Dr. Fritz Merl dabei. Alle drei Tierärzte begleiten unseren Verein seit vielen Jahren und gehören zu den treuen Vereinsmitgliedern. Nach und nach rufen die Tierarzthelfer*innen die Nummern auf und die Behandlungen beginnen. Neben der Grundversorgung, sprich Impfungen, allgemeine Kontrollen oder dem Krallenschneiden, gibt es leider auch heute schwierige Fälle. So wird bei einer älteren Hundedame ein Tumor in der Milchdrüsenleiste vermutet. Zur weiteren Abklärung muss die Hundedame in die Tierarztpraxis. Nach kurzer Rücksprache mit der 1. Vorsitzenden Dr. Simone Glaser wird eine Überweisung in die Tierarztpraxis ausgestellt. Vermutlich muss die Hundedame operiert werden. Hierbei übernimmt der Verein 2/3 der anfallenden Kosten und ermöglicht der Rentnerin eine, ihr ansonsten finanziell unmögliche aber lebensnotwendige, Behandlung.

Nach 36 Tieren ist der Wartebereich leer und wir fangen mit dem Abbau an. Ein wenig erschöpft, aber glücklich, machen wir uns auf den Weg zurück in unseren Raum, verstauen unsere Materialen, rekapitulieren den Tag und sprechen über emotionale Situationen.
Jeder Hauptwache-Samstag bringt sehr schöne und glückliche Momente mit sich, jedoch auch immer wieder Schicksale, die uns zu Tränen rühren. Schicksale der Besitzerinnen und Besitzer, aber auch der Tiere. Doch eins merkt man ganz deutlich: Ganz gleich ob Bürgergeldempfänger*in, Wohnsitzlose oder Rentner*in, die Tiere gehen ihnen stets vor. Sie sind der Gefährte auf dem harten Pflaster der Straße und der Seelenpartner in der einsamen Wohnung.

Für sie gibt es diesen Verein, für sie arbeiten wir ehrenamtlich und versuchen die Welt mittels Spenden und Taten ein klitzekleines Bisschen besser zu machen.

Helfen auch Sie mit und überweisen Sie mit dem Stichwort: DER FRANKFURTER für das unterstützenswerte und zu 100 Prozent ehrenamtliche Engagement des Vereins Soziale Tier-Not-Hilfe Frankfurt e.V.

Soziale Tier-Not-Hilfe e.V., Nassauische Sparkasse Wiesbaden (NASPA), IBAN: DE04 5105 0015 0140 3349 47

(Text: PM STNH e.V. / Fotos: BT)

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