FRANKFURT | Frankfurts Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl hat die Schirmherrschaft über das Drogenhilfeprojekt Buddy Care übernommen. „Drogenabhängige brauchen Wegbegleiter:innen ins normale Leben. Denn viele von ihnen haben den Kontakt zu Familie und Freunden verloren oder leben am Rande der Gesellschaft. Buddy Care hilft diesen Menschen, wieder dazuzugehören“, sagte die Stadträtin bei einem Besuch der Einrichtung am Freitag, 26. Januar. Buddy Care ist ein in Deutschland einmaliges Projekt des Vereins Integrative Drogenhilfe (idh). Dabei gestalten Bürgerinnen und Bürger aus Frankfurt und Menschen mit einer Suchterkrankung ein Jahr lang gemeinsam einen Teil ihrer Freizeit. Dazu treffen sich die ehrenamtlichen Kumpels (englisch: buddys) regelmäßig mit den Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern zu gemeinsamen Unternehmungen.

Seit knapp 40 Jahren erforscht und fördert die idh Methoden und Ansätze in der Drogenarbeit, beschäftigt sich mit aktuellen Fragen zu alternativen Ansätzen in der Drogentherapie und Selbsthilfemöglichkeiten. „Das Projekt Buddy Care gibt es seit 2009 und es hat vielen Buddypaaren zu einer guten gemeinsamen Zeit jenseits der Sucht verholfen“, sagte idh-Geschäftsführerin Gabi Becker. „Die Integrative Drogenhilfe ist ein Leuchtturm der Frankfurter Drogenpolitik und setzt über die Stadt hinaus Maßstäbe bei der Begleitung suchtkranker Menschen“, lobte Voitl bei ihrem Besuch.

Die idh betreibt unter anderem die von der Stadt maßgeblich finanzierte Anlauf- und Übernachtungsstätte Eastside für drogenabhängige Menschen. Dort haben seit der Eröffnung 1992 rund 11.000 verschiedene Menschen übernachtet, die Schlafplätze wurden insgesamt fast eine Million Mal genutzt. „Das Eastside ist eine Erfolgsgeschichte. Es zeigt, dass der Frankfurter Weg der Drogenpolitik richtig und wichtig ist. Wir sind dabei, ihn an die aktuellen Erfordernisse der Zeit anzupassen und weiterzuentwickeln“, kündigte die Dezernentin an.

Der 1990 etablierte Frankfurter Weg setzt auf eine Kombination aus Prävention, Therapie, Schadensminimierung („Harm Reduction“) und Repression. Er hat dazu beigetragen, dass innerhalb von sechs Jahren die Zahl der Drogentoten in Hessens größter Stadt von 147 im Jahr 1991 auf 22 Fälle gesunken ist und sich seitdem entgegen dem Deutschlandtrend weiterhin auf niedrigem Niveau hält.

(Text: PM Stadt Frankfurt / Foto: Holger Menzel)

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