FRANKFURT | In der Saison 2022 feierte die Frankfurter Bolzplatzliga ihr zehntes Jubiläum. Aber was genau ist eigentlich eine „Bolzplatzliga“? Das Projekt des Sportkreises Frankfurt will Kindern und Jugendlichen einen Wettbewerb außerhalb des Vereinssports bieten. Die Mannschaften bekommen hier die Möglichkeit, die Liga mitzugestalten und Verantwortung für den Spielbetrieb zu übernehmen. Träger und 20 Jugendliche organisieren mit Unterstützung des Koordinierungsteams und den Spieltagsleitern als Schiedsrichter und Ligaräte selbst, zudem ist jedes angemeldete Team für das Einhalten der Spielpläne selbst verantwortlich.

In der Liga starten sowohl selbstorganisierte als auch von verschiedenen sozialen Trägern oder Kinderhorten organisierte Teams. Am Ende einer jeden Saison wird in der Bolzplatzliga der Preis für den besten Gastgeber verliehen, was dazu führt, dass sich immer mehr Teams für die Saisons anmelden. Vor zehn Jahren startete die Bolzplatzliga mit 16 Mannschaften aus vier verschiedenen Stadtteilen. Seitdem sind es 315 Mannschaften, die entweder selbst oder von den bislang 73 verschiedenen Trägern organisiert wurden. Gespielt wird in den Altersklassen U10; U13; U15 und U18. Die Teams bestehen aus Jungen und Mädchen in geschlechtergemischten Mannschaften. Auch Mannschaften mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen gehen hier regelmäßig an den Start.

Die Saison läuft von Mai bis zu den Finalspielen im Oktober. Das Ziel vom Sportkreisvorsitzenden Roland Frisch: „Langfristig in der ganzen Stadt vertreten zu sein.“ Es ginge schließlich nicht nur ums Fußballspielen, sondern um Freundschaften, die heimische und zugezogene Kinder und Jugendliche zusammenbringen. Die Bolzplatzliga ist also ein soziales Projekt, was vor allem deutlich wird das, bei den vergebenen Preisen wie dem Fairplay Preis oder dem Förderpreis der Frankfurter Schlappekicker Aktion.
Auch während der Corona-Pandemie 2020 hat es die Liga geschafft, den Betrieb fortzusetzen. Seitdem klar ist, dass Frankfurt einer der Austragungsorte der kommenden Europameisterschaft 2024 ist, kam für die Bolzplatzliga ein weiteres Motto dazu: „Wir spielen für Europa!“ Die Bolzplatzliga und der Sportkreis Frankfurt bieten den Jugendlichen auch außerhalb des Feldes Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln. So können beispielsweise die Acht- bis Zehntklässler ihre Pflichtpraktika im Gallusbüro absolvieren, um so die Arbeit „hinter den Kulissen“ kennenzulernen. Außerdem bieten sie mit dem Projekt „1zu1 für Ausbildung“ eine Anlaufstelle für Bewerbungsberatung und Hilfe bei der Suche nach Praktika oder Ausbildungsplätzen.

Den Organisatoren geht es vor allem darum, den jungen Menschen der Frankfurter Stadtteile Respekt, Toleranz und Teamgeist mitzugeben. Die Top-Drei-Teams einer jeden Saison in allen Altersklassen erhalten verschiedene Preise, die von Bundesliga-Tickets für ein Spiel der Frankfurter Eintracht bis zu Spielausrüstung reichen. Eines ist auf jeden Fall sicher: das Projekt der Frankfurter Bolzplatzliga ist ein erfolgreiches und ein wichtiges für die Jugend der Stadt Frankfurt.

(Text: LS / Foto: Travel Nomades auf Unsplash)

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