FRANKFURTER OSTEN | 17 Tage Theater, Tanz, Musik und Performance: Vom 21. Juli bis 6. August (Montag bis Donnerstag ab 17 Uhr, Freitag bis Samstag ab 15 Uhr, Eintritt nach eigeem Ermessen) verwandelt die Sommerwerft – Internationales Theaterfestival am Fluss das Mainufer an der Weseler Werft im Frankfurter Osten zu einem Kulturfreiraum. Die Entscheidung, das Festival trotz ungeklärter Finanzierung durchzuführen, fiel den Organisator*innen indes nicht leicht.

Unter dem Titel REMEMBER THE FUTURE – performing arts creating community lädt die Sommerwerft Kunstschaffende und Publikum ein, die aktuellen globalen Entwicklungen auf ihre Zukunftsfähigkeit hin zu befragen. Wie kann dem allgegenwärtigen Streben nach Sicherheit, Wachstum und Wohlstand ein solidarisches Verständnis hinzugefügt werden, das auf demokratischer Teilhabe, kollektiver Ressourcennutzung und kooperativen Strukturen basiert? So will die Sommerwerft partizipative und inklusive künstlerische Formen finden, die zu aktiver Teilhabe einladen und Begegnungen auf Augenhöhe ermöglichen.
Kultur für alle

Das Festival steht seit Anbeginn für eine offene Theaterkultur abseits der etablierten Häuser, für soziales Miteinander und interkulturellen Dialog – und diese Atmosphäre entsteht nicht zuletzt, weil das Projekt maßgeblich von freiwilligem Engagement getragen wird und getragen werden muss. Heute, zwei Jahrzehnte nachdem die Sommerwerft ins Leben gerufen wurde, ist sie zu einer festen Größe in der Freien Theaterszene geworden. Mittlerweile tragen rund 200 Künstler*innen und Gruppen mit Musik, Tanz, Theater, Poesie und Performance zu einem der größten deutschen Festivals für Theater im öffentlichen Raum bei.

Und dennoch steht die Sommerwerft bis zuletzt auf wackeligen Beinen: „Wir müssen in diesem Jahr wieder bis zum letzten Moment um Unterstützung kämpfen. Schließlich haben wir uns entschieden, das Risiko einzugehen und gesagt; ‚Ja, wir machen es‘“, sagt Bernd Abraham vom Veranstalter protagon – international performing arts. Die Finanzierung sei indes noch immer nicht vollständig geklärt: Von 17 geplanten Festivaltagen gebe es aktuell nur ausreichend Mittel für neun.

Nichtsdestotrotz geben sich die Veranstalter*innen kämpferisch: „Wir halten am Konzept des freien Zugangs fest und wollen die Werft so niedrigschwellig zugänglich wie möglich gestalten“. Denn, so Abraham: „Kultur ist für alle da!“ Darin sehe man beim Verein auch seine Verantwortung als freier Veranstalter. Schon seit langem dränge es aber, die öffentliche Finanzierung auf feste Beine zu stellen, wolle man das Festival in Frankfurt erhalten: „ Noch eine Sommerwerft unter diesen Bedingungen wird es definitiv nicht geben“, meint Abraham, dafür sei die Dimension und Bedeutung des Festivals zu groß.

In diesem Jahr wird die Sommerwerft jedoch wie bisher mit fünf verschiedenen Bühnen für Theater, Tanz, Performance, Musik sowie Kinder- und Jugendtheater stattfinden. Daneben erwarten die Besucher*innen allerlei theatrale Überraschungen im Kulturfreiraum auf dem weitläufigen Gelände, sowie ein Rahmenprogramm aus Workshops, Vorträgen, Ausstellungen und mehr. Und am Porto Brasil, am Babushka Café oder der Haifischbar lässt sich entspannen und über das Erlebte austauschen.

Wer die Sommerwerft unterstützen möchte, kann das auch im Vorfeld schon unter www.sommerwerft.de/spenden tun.

(Text: PM / Foto: Barbara Walzer)

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