HEDDERNHEIM | An der Nordostecke des Müllheizkraftwerks Heddernheim ist seit Dezember vergangenen Jahres eine Musterfassadenbegrünung mit einer Gesamtfläche von etwa 160 Quadratmeter gut sichtbar angebracht. Diese Fassadenbegrünung, bestehend aus 17 Modulen von je 9 Quadratmeter und bis zu 26 Meter hoch, geht jetzt an den Start.

„Das Projekt soll nicht nur zeigen, wie vergleichsweise einfach sich Fassadenbegrünungen an industriellen Gebäuden anbringen lassen, sondern auch darlegen, welche positiven Umgebungseffekte erkennbar und messbar sind,“ sagt Klimadezernentin und Aufsichtsratsvorsitzende der AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt Rosemarie Heilig zur Motivation des wissenschaftlich begleiteten Projektes.

Fassadenbegrünung am MHKW: Fetthenne, Spindelstrauch und andere heimische Gewächse wachsen in Modulen an der Fassade. (Foto: AVA)

Im Auftrag der AVA und in Zusammenarbeit mit der Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main entwickelte das Ingenieurbüro Imagine Structure aus Frankfurt seit 2020 in Zusammenarbeit mit der Rodgauer Firma Gartenbau Wolf eine den hiesigen Klimabedingungen angepasste Fassadenbegrünung. Wartungsarm und robust soll das System beispielgebend für andere Industriebauten werden. Das frostsichere Rinnensystem aus Edelstahl ist mit robusten heimischen Gewächsen wie Spindelstrauch, prächtige Fetthenne, Geranien und Phlox bepflanzt. Das System kommt ohne aufwändige Technik aus. Eine komplexe Steuerung wird nicht benötigt, denn die Pflanzen gewinnen ihren Nährstoff- und Wasserbedarf individuell je nach Wetterlage aus dem innovativen Rinnensystem.

Um die Wirksamkeit der Fassadenbegrünung hinsichtlich des Einflusses auf das Mikroklima nämlich Luftfeuchte, Temperatur und Staubpartikel und die ortsgebundene Biodiversität zu untersuchen, wird sie über mehrere Wachstumsperioden hinweg wissenschaftlich von der Frankfurt University of Applied Sciences betreut. Sensoren im Bereich der Fassadenbegrünung zeichnen die Daten von verschiedenen Umgebungsparametern langfristig auf.

Aus diesen Daten und den Erfahrungen aus dem gesamten Prozess, von der ersten Idee über die Baugenehmigung bis hin zur Realisierung, soll ein Musterverfahren abgeleitet werden, um in Zukunft weitere begrünte Fassadenflächen in Frankfurt am Main realisieren zu können. Auch die anfallenden Wartungskosten werden erfasst. Für die Fassadenbegrünung am Müllheizkraftwerk wird mit einem jährlichen Unterhaltungsaufwand von maximal 6000 Euro gerechnet. Die Investitionskosten beliefen sich auf 280.000 Euro.

„Ich freue mich, dass die Stadt wieder einmal mit gutem Beispiel im Klimaschutz vorangeht. Diese Grünfassade wird als eine der größten im Umland Signalwirkung auf andere Industriebauten haben,“ hofft Klimadezernentin Heilig.

(Text: PM / Foto: AVA)

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