GUTLEUTVIERTEL | Die Hermann-Herzog-Schule in Frankfurt ist eine Ganztagsschule mit dem Förderschwerpunkt Sehen. Hier werden sowohl sehbehinderte als auch blinde Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet unterrichtet. Durch die Sehbehinderung der Schüler bedarf es einer vielfältigen technischen Ausstattung, um diese Kinder und Jugendlichen zu Ihrem Lernziel/Schulabschluss zu begleiten. In jeder Klasse stehen Whiteboards, jeder Schüler arbeitet an seinem Platz mit individuell angepassten PCs und weiteren Hilfsmitteln. Dadurch ist in jeder Lernstufe eine reibungslose aktive Interkommunikation möglich.
Eine absolute Neuheit für blinde Menschen ist der Tactonom Reader. Dies ist eine neue Technologie, die blinden und hochgradig sehbehinderten Menschen den Zugang zur grafischen Welt ermöglicht. Durch die Verbindung von Tastsinn und Spracherklärung werden auch komplexe Inhalte verständlich und ein selbständiges Arbeiten ohne Hilfe Dritter wird so möglich. Wunsch der Schule war es, mit dem Kauf dieses Geräts auch den erblindeten Schülern die Möglichkeit zu geben, aktiver am Schulunterricht teilnehmen zu können. Die Kosten für ein Gerät belaufen sich auf knappe 6.000 Euro. Eine Anschaffung durch den Schulträger war durch die aktuelle finanzielle Lage nicht möglich.
Des weiteren fehlten in einer Klasse noch sechs Tablets nebst Zubehör und spezieller Software um allen Klassenteilnehmern ein Arbeiten am Pad zu ermöglichen. (Anschaffungskosten pro Tablet/Software 1.000 Euro)
Der Rotary Club Offenbach-Dreieich ermöglichte durch eine Spende in Höhe von 12.000 Euro beide Anschaffungen. Knappe 6.000 Euro kamen durch Spenden anlässlich eines Jubiläumsfestes der Familie Seibert-Christ an den Rotary Club zustande, der die diese Summe gerne verdoppelte.
Der Tactonom, der nun bereits einige Wochen im Einsatz ist, hat sich bestens bewährt und alle Schüler, die damit arbeiten, sind begeistert. Durch diese Anschubfinanzierung dieses Pilotprojektes kann die Hermann-Herzog-Schule nun beim Schulträger einen Antrag für den Erwerb weiterer Tactonome stellen.
Bei der am 21. März erfolgten offiziellen Übergabe konnten sich alle Beteiligten und Gäste des Rotary Clubs Offenbach-Dreieich vom Einsatz aller Geräte persönlich in der Schule, unter fachkundiger Führung der Direktorin, Tanja Marquardt, und ihres Teams, überzeugen.
Titelbild: 12.000 Euro sind ein wichtiger Schritt zur besseren Unterstützung der Lernfortschritte der sehbehinderten oder blinden Schüler. Präsident des Rotary Clubs Offenbach-Dreieich brachte mit Gabi Christ (r.)den offiziellen Spendenscheck mit. Die Realisation des ersten Tactonom wird Direktorin Tanja Marquardt (2.v.r) als Anschubfinanzierung nützen, um für weitere Geräte zu kämpfen. Vala Koch (1.v.l.) ist verantwortlich für die IT-Werkstatt und freute sich sehr über die Computer und den Tactonom Reader.
(Text: PM/BT / Foto: BT)
