BOCKENHEIM | Die Senckenbergerin Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese wird Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung. Am heutigen Mittwoch wurde die Expertin für Biodiversität und Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2021 in das 15-köpfige Gremium berufen, das die Bundesregierung in Fragen der nachhaltigen Entwicklung berät.
Die Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums wurde gemeinsam mit 14 weiteren Mitgliedern aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik in den Nachhaltigkeitsrat aufgenommen. 2001 gegründet, ist der Rat ein zentraler Akteur der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie – im gesellschaftlichen Dialog und zugleich als Berater der Bundesregierung. Das Gremium erarbeitet Beiträge zur Fortentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie, veröffentlicht Stellungnahmen zu Einzelthemen und trägt zur öffentlichen Bewusstseinsbildung und zur gesellschaftlichen Debatte über Nachhaltigkeit bei.
Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, gratuliert Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese zu ihrer Berufung: „Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung setzt sich seit mehr als 200 Jahren für eine nachhaltige Nutzung der Natur ein – regional, national und weltweit. Dieses Wissen wird Frau Professorin Böhning-Gaese in den kommenden Jahren in den Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung einbringen. Ich gratuliere Katrin Böhning-Gaese herzlich zu ihrer Berufung und wünsche ihr für die vielfältigen gemeinwohlorientierten Aufgaben alles Gute.“
Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese freut sich darauf, sich im Nachhaltigkeitsrat für das drängende Thema der Biodiversität einzusetzen: „Ich fühle mich sehr geehrt. Damit wird der Aspekt der Biodiversität im Rat für Nachhaltige Entwicklung gestärkt. Biodiversität rückt immer mehr aus der Peripherie ins Zentrum der politischen und öffentlichen Debatte.“
Katrin Böhning-Gaese ist seit 2010 Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Frankfurt am Main und Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt. Die Biologin erforscht den Einfluss des Klima- und Landnutzungswandels auf die Biodiversität sowie den Zusammenhang zwischen Biodiversität und menschlichem Wohlergehen. Sie koordiniert mehrere langjährige Forschungsgroßprojekte zum Thema, unter anderem eine Forschungsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Kilimandscharo.
Als Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und weiterer wissenschaftlicher Gremien ist Katrin Böhning-Gaese in der Politik- und Gesellschaftsberatung aktiv. So veröffentlichte sie als Sprecherin einer Leopoldina-Arbeitsgruppe eine vielbeachtete Stellungnahme zu Biodiversität und Management von Agrarlandschaften. Von 2017 bis 2021 war sie Vizepräsidentin der Leibniz-Gemeinschaft.
Für ihre Spitzenforschung und ihr Engagement im Bereich der Politik- und Gesellschaftsberatung wurde sie 2021 mit dem Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnet.
(Text: PM / Foto: Peter Kiefer)