HEDDERNHEIM/RIEDBERG | Fünf Wochen konnten unsere Leser die Aktivitäten des KinderEngel RheinMain e.V. verfolgen. Nun konnte Bruno Seibert, Charity Manager und Beate Tomann, Redaktionsleitung, den Betrag von 1.750 Euro überreichen. Die Spendensumme wurde durch die Schaltung von Anzeigenwerbung von Frankfurter Unternehmen zurückgelegt und nun übergeben.

Den Anstoß zur Gründung des Vereins gab der Erlös eines Jubiläumskegelturnieres. Der Einsatz der Spende bildete die Wurzel eines nun langjährigen Engagements, das mit dem 22. April 2020 in eine Vereinsgründung mündete. Vereinsvorsitzende Anja Nickel und ihre Schwester Petra Bickermann suchten nach einem sinnvollen Engagement, das mit dem Geld gut umgehen würde. Die ersten Spenden gingen an Kinderhospize, die hier in der Region aktiv sind. Petra Bickermann faszinierte die Arbeit so sehr, dass sie sich sogar als Hospiz- Begleiterin ausbilden ließ.

Das Ziel des mittlerweile auf 80 Mitglieder gewachsenen Vereins ist es der guten Sache und den Kindern zu dienen. Es geht darum in den Bereichen zu unterstützen, in denen Krankenkassen keine Etats freigeben. Zum Beispiel wird für die Spende von DER FRANKFURTER ein Geschwisterpaar in den Genuss von einer Reittherapie kommen. Anja Nickel macht Familien Mut sich beim Verein zu melden.

Es werden sowohl Materialien für die kleinen Patienten angeschafft als auch Ferienlager für die Geschwisterkinder finanziert. Einmal hat ein kleines Mädchen eine Wärmedecke bezahlt bekommen, damit ihre Körpertemperatur nicht lebensgefährlich absinken kann. Durch die Finanzierung einer Jahreskarte für den Regionalverkehr konnte eine Mutter täglich zu ihrem Kind in der Intensivpflegeeinrichtung „Bärenfamilien“ in Darmstadt fahren.

Damit Aziz, der im Rollstuhl sitzt, bei den Familienausflügen mit dabei sein kann, finanzierte der Verein einen speziellen Fahrradanhänger für den Transport des Rollstuhles. Der Umbau eines Autos für den behindertengerechten Einsatz konnte der Verein in einem Fall auch durch 8.000 Euro unterstützen. Reittherapie gehört zu den besonders häufig eingesetzten Unterstützungsmaßnahmen. „Der Effekt ist kaum zu glauben, wenn ein Kind, das normalerweise angeschnallt im Rollstuhl sitzt, um aufrecht zu sein, sich dann auf einem Pferd völlig ohne Hilfsmittel halten kann“, so Anja Nickel voller Begeisterung.

Leider zahlt die Krankenkasse nichts für die tiergestützte Therapie, was der Verein sehr bedauert und natürlich auch die betroffenen Familien. Das ist oft alles nicht so einfach zu finanzieren, wenn nur ein Elternteil arbeiten geht. Eine Hippotherapieeinheit (20 Minuten) kosten 30 Euro. Bei wöchentlicher Therapie fallen so monatlich 120 Euro an.

Auf der Homepage des Vereines finden die Leser weitere Einzelheiten, Bilder und Berichte, welche Kinder wir schon unterstützen konnten. Wer in diesem Bereich gerne direkt unterstützen möchte hat auch die Möglichkeit eine Reitpatenschaft für ein krankes Kind direkt zu übernehmen.

Das große Ziel des Vereins

Der Verein wird versuchen über viele bürokratische Wege die tiergestützte Therapie in den Innovationsfond des gemeinsamen Bundesausschuss einzubringen. Die Vereinsmitglieder sind sich sicher, dass diese Therapien für kranke Kinder und Erwachsene wichtig sind. Ein langer Weg, aber die KinderEngel RheinMain werden versuchen diesen zu gehen.  Am Ende steht das Ziel, dass es in vielen Jahren möglich sein wird, dass die Kosten zum Teil von den Kassen getragen werden.

(Text: BT | Foto: KinderEngel RheinMain e.V.)

Vorheriger ArtikelFrankfurt erhält Innenstadt-Konzept: Oberbürgermeister Feldmann stellt Masterplan ErlebnisCity vor
Nächster ArtikelPop im Park – Glasperlenspiel kommt in den Deutsche Bank Park