INNENSTADT | Bei Else Satvary im Laden „Else Kalbskopp“ gibt es nur das beste Fleisch- und die leckersten Wurstwaren aus liebevoller Tierhaltung. Von der Fütterung bis zur Schlachtung wird darauf geachtet, dass es den Tieren gut geht. Es ist nicht wichtig wieviel Fleisch oder Wurst man isst, viel wichtiger ist es, darauf zu achten, woher das Fleisch kommt und welche Wertschöpfungskette dahintersteckt. Darauf legt Else Kalbskopp wert!

Das nachhaltige Konzept

Satvary achtet darauf, woher ihr Fleisch stammt und überprüft den Ursprung auch selbst. Sie hat sich eigene, hohe Maßstäbe für Qualität und Tierwohl gesetzt. Die Lieferanten wurden besucht und überprüft. Die Tiere müssen nach artgerechten Standards gehalten werden und ohne Stress zur Schlachtung kommen. Zum Konzept gehört auch, dass möglichst alles vom Tier verwendet wird. Durch die Nähe zum Lieferanten kann zum Beispiel Auskunft darüber gegeben werden, ob das Tier Medikationen ausgesetzt war. Das Interesse an der Wertigkeit des Fleisches schätzt Satvary am meisten an ihren Kunden „Sie handeln zumeist mit Vernunft und Verständnis für das Produkt. Die Abnehmer verstehen es, wenn es zum Beispiel zu Engpässen in der Verfügbarkeit kommt oder der Endpreis auf dem Produkt höher ausfällt als in einem gewöhnlichen Supermarkt.“

Ihr Weg zur Fleischsommelière

Mit einigen Kollegen absolvierte Satvary einen Lehrgang für Fleischsommeliers. Bei der kleinen Weiterbildungsreise wurden Themen wie Fütterung, Aufzucht und diverse Rinder- und Schweinerassen nähergebracht. Da alle Themen behandelt wurden, vermittelte der Kurs auch ausreichend Inhalte zum Thema Vermarktung, Social-Media sowie diverse Zubereitungsmöglichkeiten. Das Wichtigste war für die neu erlernte Fleischsommelière das Knüpfen von Kontakten mit anderen Kollegen, um sich auch später noch austauschen zu können.

Wer war eigentlich Else Kalbskopp?

Else Kalbskopp schmückt als Namen den Laden von Else Satvary. „Ich hoffe, sie ist damit einverstanden, dass ihr Name meinen Laden schmückt“, scherzt die Ladenbesitzerin. „Ich wollte damit einen Bogen zum Betrieb meines Urgroßvaters schlagen. Der hatte in der ehemaligen Frankfurter Altstadt seine Metzgerei im Hause der Else Kalbskopp gegründet. Später expandierte er und zog ins Ostend. Ich bin dann bei Recherchen auf den Namen gestoßen und finde ihn überaus passend und einzigartig.“

Die eigene Metzgerei in der Kleinmarkthalle

Nachdem die gelernte Metzgerin viele Jahre im Betrieb ihrer Eltern tätig war, zog es sie für einige Jahre an die Berufsschule, um dort zu unterrichten. Doch ihr fehlte schnell die praktische Tätigkeit. Satvary wollte eine Metzgerei eröffnen, die sich nach ihren Werten richtet. Eine Metzgerei für bewusst konsumierende Menschen mit einem hohen Anspruch an Tierwohl und alternative Möglichkeiten für Verpackungsmaterial. Da es eine solche Metzgerei bis dato in Frankfurt noch nicht gab, musste sie selbst ran und der Laden in der Kleinmarkthalle wurde gegründet.

Das Fleisch vom Schwäbisch Hällischen Schwein

Dass das Fleisch vom Schwäbisch Hällischen Schwein bei Else Kalbskopp verarbeitet wird, ist einem Zufall zu verdanken. In einem tollen kleinen Restaurant in Weikersheim im baden-württembergischen Taubertal war Satvary zum Essen und vom dort servierten Fleisch gleich begeistert. Kurz darauf entdeckte sie die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft auf der IFFA (Fleischerfachmesse in Frankfurt) und sie kam ins Gespräch. „Genau so muss die Erzeugung und Vermarktung von Fleisch und Fleischprodukten laufen. Fair für alle beteiligten Menschen, hohe Achtsamkeit gegenüber dem Tier, Liebe zu den Produkten und nicht mehr machen, als es der Natur und allem, was daran hängt, guttut“, schwärmt Satvary. So war schon bei der Neugründung klar von wem sie ihr Fleisch beziehen wird.

Ihre Kunden schätzen die Wertigkeit des Fleisches und zeigen dies durch ihre Treue und Unterstützung. Selbst jetzt in diesen schwierigen Zeiten. „Wir haben wirklich außergewöhnlich tolle Kunden!“, schließt die Else-Kalbskopp-Ladenbesitzerin das Gespräch.

(Text: TL | Fotos: BT)

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