Autor: Priv.-Doz. Dr. Paul Weigl:

Wieder ein Weihnachten wahrscheinlich ohne Schnee – aber zumindest Weihnachtsplätzchen und andere süße Leckereinen verschönern uns doch diese besondere Zeit. Da drängt sich die Frage auf, ob neben dem eventuell schlechten Gewissen einer vermeidbaren Gewichtszunahme auch unsere Zähne darunter leiden könnten. Süßigkeiten gelten doch als eine der Hauptursachen von Karies. Die Entstehung von Karies ist ein langer und komplexer Prozess, beginnt aber immer mit der Entstehung eines einem Biofilm auf der Zahnoberfläche. Zusammen mit Zucker entsteht dann eine säurehaltige Plaque, welche den Schmelz und das Dentin anraut. In Folge klebt diese Plaque dann noch fester. Normalerweise reicht ein Zähneputzen am Morgen und am Abend, um diese Plaque zu entfernen. Mineralien im Speichel können sich anschließend auf die freiliegenden, angerauten Oberflächen einlagern und reparieren damit wieder den Zahn – man nennt das auch Remineralisation.  Wenn wir aber in kurzen Abständen und damit sehr häufig am Tag Weihnachtsplätzchen essen verhindert die Bildung eines neuen Biofilms diese Remineralisation. Selbstverständlich soll und kann man nicht nach jedem Verzehr von Süßigkeiten die Zähne putzen – aber das Trinken von Wasser oder das Ausspülen mit Wasser hat einen sehr großen positiven Effekt die Zähne vor Karies zu schützen. Trotzdem ist in regelmäßigen Abständen ein Checken der Zähne wichtig, ob sie Kariesbefall aufweisen. Die konventionellen Methoden mit spitzen Metallsonden und Röntgenaufnahmen kennen Sie – allerdings können auch hier wie bei Corona-Tests fasch positive und falsch negative Ergebnisse entstehen. Vielversprechender sind neue, auf Licht basierende Technologien, welche den Zahn durchleuchten um Karies nebenwirkungsfrei feststellen zu können. Wie heißt es so schön: fragen Sie ihren Zahnarzt/Zahnärztin beim nächsten Besuch. Wünsche den Lesern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.

 

 

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