INNENSTADT | Elektronische Musik ist Teil der Frankfurter Kultur. Die Musik aus Clubs wie dem „Dorian Gray“ sind als „Sound of Frankfurt“ durch die ganze Welt gezogen. Elektronische Musik ist Leidenschaft und der Mut anders zu sein. Außergewöhnlich zu sein und außergewöhnliche Musik zu machen. Dafür steht auch Sven Väth. Er prägte das Frankfurter Nachtleben wie kein anderer. Kein Wunder, wird die erste Ausstellung des Museum of Modern Electronic Music (MOMEM) von ihrem „Godfather of Techno“, Sven Väth, handeln.

Was lange währt…

Seit fünf Jahren arbeitet das Team des MOMEM auf die große Eröffnung hin. „Wir haben lange daran gearbeitet, die ersten Ideen gab es ja nun schon vor fast bald zehn Jahren“, erklärte der MOMEM-Macher Alex Azary. Bereits 2019 sollte die eigentliche Eröffnung stattfinden. Doch aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie war dies bisher nicht möglich.

Nicht nur an der Pandemie scheiterten Teile des Projekts bereits. Es gab verschiedene politische Gegenwinde, die ein solches Museum nicht in der Innenstadt haben wollten. Zu groß war die Angst vor dem Zusammenhang von elektronischer Musik und Rauschzuständen. Doch Zusammenhalt und Gemeinschaft waren die Werte, die sich letztendlich als Zeichen elektronischer Musik durchgesetzt haben.

Ein Blick hinter die Kulissen

Das MOMEM hat der Presse bereits vor der geplanten Eröffnung einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Zur Präsentation kamen auch Oberbürgermeister Peter Feldmann, Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig und weitere Vertreter der Stadt.

Die Präsentation beinhaltete einen Film, der bereits 2015 zur Überreichung der Goetheplakette an Sven Väth gezeigt wurde: Ein Einblick in seinen Werdegang, wie alles einmal in der Diskothek seiner Eltern dem „Queens Pub“ in Neu-Isenburg begann. Auch die erste Ausstellung wird den Werdegang Väths aufzeigen. Dafür arbeitet er mit dem Frankfurter Tobias Rehberger zusammen. Außerdem soll die Ausstellung Werke von Andreas Gursky zeigen.

Lebendige Innenstadt

Das MOMEM möchte nicht nur Museum sein, sondern auch Experimentierraum. Mit einer interaktiven Wand soll die Fassade des Museums zum Leben erweckt werden. Durch die interaktive Front des Museums kann man sich mit seinem Handy verbinden, Musik abspielen und eine Visualisierung in Form einer „Soundwave“ erstellen. Auch ist geplant, dass die interaktive Front in Form eines „Connecting Stream“ angelegt wird. Wer sich schon mal die „Boiler Room“-Reihe auf Youtube angeguckt hat, weiß, was damit gemeint ist.

Der restliche Platz an der Hauptwache soll ebenfalls aufgewertet werden. Es gibt viele Ideen zu temporären Eingriffen im Street-Art-Style, etwa Vinyl-Platten auf dem Boden der Hauptwache abzudrucken.

Die Eröffnung ist nun für den 6. April 2022 geplant. Dazu soll dann auch Sven Väth kommen. Laut ihm steht der Titel der Eröffnungsshow schon fest und er könnte nicht passender sein: „It’s simple to tell, what saved us from hell.“

 

(Text & Fotos: TL)

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