„Vereine zeigen Flagge“ unter diesem Motto fand vergangenen Samstag eine „Demo“ mit Kundgebung statt. Die Wirtschaft, der Einzelhandel, das Gewerbe haben ihren Neustart in Frankfurt mit der Aktion „ReStart – Einkaufen in Frankfurt“ angeschoben. Uwe Serke, Vorsitzender des Stadtverbandes Frankfurter Vereinsringe e.V., hat mit seinem Team eine Kampagne zur Stärkung und Aktivierung der durch die Pandemie ausgebremste Frankfurter Vereinslandschaft entwickelt. In der Dachorganisation sind 34 Frankfurter Vereinsringe und circa 1.100 Vereine angeschlossen. „Seit eineinhalb Jahren steht das private und öffentliche Leben im Bann der Corona-Pandemie und wir alle waren in stärkerem oder geringerem Maße von Einschränkungen betroffen. Auch das Frankfurter Vereinsleben stand seit dem Frühjahr 2020 fast vollständig still. Sporthallen und Trainingszentren wurden geschlossen und Veranstaltungen wie Jahreshauptversammlung, aber auch Feste mussten abgesagt werden. Den Vereinen sind hieraus teils große finanzielle Einbußen entstanden, vor allem aber wurde es problematisch, da die Zusammengehörigkeit unter den Mitgliedern verloren ging und sich, je länger die Pandemie andauerte, auch mancher Aktive komplett aus dem Vereinsleben zurückgezogen hat. Je nach Art des Vereins konnte dies an die Substanz gehen“, sagte Uwe Serke, Vorsitzender des Stadtverbandes Frankfurter Vereinsringe.

„Durch Abstands- und Hygienemaßnahme und insbesondere durch die Impfkampagne konnten nun erste Lockerungen ermöglicht werden, so dass bei allen notwendigen Auflagen und weiterbestehenden Vorsichtsmaßnahmen das öffentliche Leben und auch ein aktives Vereinsleben langsam wieder in Gang kommen kann. Deshalb starten wir als Stadtverband Frankfurter Vereinsringe zum „Neustart“ des Frankfurter Vereinslebens die Aktion: VEREIN(t) IN FRANKFURT – Raus aus de Schlabbe!“ Gemeinsam mit dem Vorstand des Stadtverbandes haben sich die Vereinsringe Bergen-Enkheim, Bornheim, Harheim, Sossenheim und Zeilsheim sowie der Arbeitskreis Fechenheimer Vereine und der Arbeitskreis Eschersheimer Vereine gefunden, die die Organisation mit übernommen haben und denen ich an dieser Stelle für ihre Unterstützung ganz herzlich danke.“, betonte Serke.

„Wir wenden uns mit der Aktion VEREIN(t) IN FRANKFURT – Raus aus de Schlabbe! an alle Frankfurterinnen und Frankfurter. Einerseits sollen die Vereine und ihre Mitglieder beim Neustart und der (Neu-)Vernetzung nach der Pandemie gefördert werden. Und andererseits möchten wir eine hohe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit rund um das große Frankfurter Vereinsangebot und Ehrenamt erreichen. Denn wir haben in Frankfurt ein reichhaltiges und breit gefächertes Vereinsleben, in dem es für jeden ein interessantes Angebot gibt. Es ist kaum abzuschätzen, was an Tausenden und Abertausenden Stunden ehrenamtlicher Arbeit Jahr für Jahr durch die Aktiven in den Vereinen geleistet wird – teils als Hobby, aber auch in wichtigen Bereichen wie Kultur oder Soziales, aus denen die unentgeltliche Arbeit der Ehrenamtlichen nicht wegzudenken ist“, so Serke. „Wir erhoffen uns, mit der Aktionswoche das Zusammengehörigkeitsgefühl der Vereinsmitglieder nach der langen Auszeit wieder zu stärken, Stadt und Land für die Situation und Bedeutung der Vereine zu sensibilisieren und auch neue Mitglieder für ein Engagement in den Vereinen zu begeistern. Und auch nach der Aktionswoche geht die Kampagne weiter, wozu Info-Stammtische, Stellenanzeigen und Workshops geplant sind.“

Die Vereinsparade von der Alten Oper bis zum Römer bildete der Abschluss dieser Aktionswoche. Die kleine, aber feine Kundgebung am Römer startete mit der Begrüßung durch Uwe Serke. Stefan Hartung, Vorsitzender des Arbeitskreises Eschersheimer Vereine, übernahm die Darstellung der menschlichen Defizite, die durch das Schließen der Verein entstanden sind. Hier litt nicht nur die Muskulatur. Auch die durch die Not entstandenen Online-Angebote konnten das so schmerzlich vermisste Heimatgefühl in den Vereinen nicht ersetzen. „Das Einzige, was in dieser Zeit zugenommen habe, sei das Gewicht!“. so Hartung. Hilime Arslaner-Gölbasi, Frankfurter Stadtverordnete der Grünen sprach den Vereinen ihre große Wertschätzung aus. Frankfurt stehe in vielen Dingen für Vielfältigkeit und so sehe sie, dass die kunterbunte Welt der Vereine einen wichtigen Beitrag für die Integration und Verständigung sei. In Vereinen träfen sich nicht nur verschieden Kulturen zur gemeinsamen Zeit. Auch Jung und Alt seien in den Aktivitäten miteinander verbunden. Vereine seien gut für ein lebendiges Frankfurt. Sie bat zum Abschluss um einen weiter bedachten Umgang miteinander, damit alle gesund und munter bleiben. Erster Stadtrat Markus Frank nahm den Ball auf und bestätigte gern, wie sehr ihm die Vereinswelt am Herzen liege. Während der Pandemie wurde ein Helpdesk für Vereinsfragen im Rathaus eingerichtet, um dort mit Beratung und Tipps zu unterstützen, wo es nötig war. Diesen Weg wolle man auch weiter gehen. Die nächsten Gespräche mit dem Stadtverband Frankfurter Vereinsring e.V. wären schon avisiert. Er rief die Vereinsmitglieder auf, ihre Forderungen, Fragen und Sorgen an Uwe Serke zu senden, damit im Gespräch möglichst viele Lösungen gesucht werden können. Frank ist es wichtig, dass auf dem gerade schwierigen Weg, der immer noch unter den Einschränkungen der Pandemie zu gehen sei, kein Verein auf dieser Reise verloren gehe.

Rainer Weisbecker, Mundartdichte und Liedermacher, packte zum Abschluss die Gitarre aus, um eine von ihm komponierte Vereinshymne „Neue Freunde“ vorzutragen. Die Gäste und Teilnehmer fielen mit ihrem Gesang gleich in den Refrain mit ein.

(Text: PM/BT – Fotos: BT)

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