PD Dr. Dr. Paul Weigl rät:
Der Zahnverlust ist einer der häufigsten Ereignisse in unserem Leben. Die maximalen 32 Zähne sind bekanntlich vielen Risiken ausgesetzt um frühzeitig verloren zu gehen. Hier stehen bei Kindern und Jugendlichen Frontzahntraumen an vorderster Stelle. Sport-, Fahrrad- und Rollerunfälle verursachen manchmal ausgeschlagene Zähne. Hier ist dringend anzuraten, den Zahn in eine sogenannte Zahnrettungsbox (z.B. Dentosafe) oder wenn nicht zur Hand in eine Frischhaltefolie reinzulegen und damit zur nächst gelegenen Zahnarztpraxis zu fahren. Durch eine solche Lagerung kann der Zahn noch Stunden nach dem Unfall wieder perfekt einwachsen, nur der Nerv muss meistens durch eine Wurzelfüllung ersetzt werden. Weitere häufige Ursachen für Zahnverlust sind Karies und Zahnfleischerkrankungen. Hier bieten sich zur Therapie der entstandenen Zahnlücke eine Brücke oder ein Implantat an. Bei der Brücke werden die beiden Nachbarzähne des verlustigen Zahnes abgeschliffen und überkront. Zwischen den beiden Kronen wird ein künstlicher Zahn befestigt, der die Zahnlücke ausfüllt bzw. eben überbrückt. Ein Nachteil ist das Entfernen von oft noch gesundem Zahnschmelz und Dentin. Es verkürzt häufig die Lebenserwartung dieser Zähne. Eine alternative Lösung ist das Einschrauben einer künstlichen Zahnwurzel – Implantat genannt – in den Kieferknochen an der Stelle der Zahnlücke. Nach der Einheilung der meist aus Titan gefertigten Implantaten wird darauf eine Krone befestigt. Dadurch bleiben die Nachbarzähne unangetastet. Aufgrund der speziell erforderlichen Ausbildung für das Setzen von Zahnimplantaten sowie aufgrund der zusätzlichen Kosten für das Implantat entstehen meistens für den Patienten höhere Behandlungskosten als bei Brücken. Allerdings ist bei gesunden Nachbarzähnen die Therapie mit Implantat verankerten Kronen eindeutig der Vorzug zu geben – wer möchte schon seine gesunden Zähne durch ein Abschleifen Schaden zufügen?