NEU-ISENBURG (BT). Bruno Seibert, seit dem Jahr 2000 Bürger von Neu-Isenburg, ist schon sehr lange im Rhein-Main-Gebiet ansässig und dadurch beruflich wie auch privat sehr stark mit der Region verbunden. Auf seinem Lebensweg und während seiner beruflichen Karriere beschäftigte er sich immer stark mit karitativen Aufgaben. Vor Kurzem hat er sich größtenteils aus seinen aktiven Ehrenämtern zurückgezogen.

Unternehmer Bernd Maas, geschäftsführender Gesellschafter der Rhein-Main Verlags Gesellschaft, ist es jedoch gelungen, ihn als einen festen Teil der neuen Wochenzeitung zu gewinnen. Sein Aufgabenbereich liegt im „Charity Management“:

Die Umsetzung der Spendentätigkeit mit seiner langen Erfahrung und seinem Gefühl für die Bedürfnisse vor Ort zu begleiten.

In seiner Hand wird es zukünftig liegen, das durch den Werbeanteil generierte Geld sinnvoll zu verwenden. 20 Prozent des Anzeigenpreises von Frankfurter Unternehmen werden für karitative und soziale Projekte eingesetzt.

Dass er hundertprozentig der Richtige dafür ist, ergibt sich durch sein Lebenswerk und seine herzliche Persönlichkeit. Im Interview gibt er einen Einblick in sein Wirken.

BT: Sie haben sich über 30 Jahre in der Kinderhilfestiftung e.V. Frankfurt aktiv und im Vorstand eingesetzt. Wie kam es dazu?

BS: In den 80er Jahren löste die Betroffenheit über ein schwer erkranktes Kind im nahen Bekanntenkreis meines Freundes Dr. med. h. c. Dieter Hofmann einen Gründungsimpuls aus. Damals war Hofmann auch Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren der IHK Offenbach und hatte damit sehr gute Kontakte in die Wirtschaftswelt der Region. Nur zwei Jahre später (1984) war ich mitten im ehrenamtlichen Getriebe des Vereins. Seit dieser Zeit ist ein guter Teil meiner Freizeit in das Engagement des Vereines geflossen.

BT: Was genau waren die Dinge, die dieser Verein bewegt hat?

BS: Grundsätzlich ging es immer um die Verbesserung der Situation von Kindern im Rhein-Main-Gebiet, die chronisch krank, behindert und/oder misshandelt sind. So konnten wir durch Anschubfinanzierungen und eigene Initiativen in unserer Region viele wichtige Einrichtungen unterstützen und Projekte umsetzen:

  • so wurde am Universitätsklinikum Frankfurt am Main eine medizinische Kinderschutzambulanz durch unsere Anschubfinanzierung ins Leben gerufen. Hier finden misshandelte Kinder und Jugendliche sofortige Unterstützung und Hilfe.
  • die erste hessische Frauenmilchbank zur Versorgung von Frühgeborenen mit Muttermilch wurde ebenfalls durch uns am Universitätsklinikum Frankfurt am Main etabliert.
  • es gibt in Frankfurt einen von uns initiierten Baby-Notarzt-Rettungswagen. Er war deutschlandweit der erste seiner Art.

Dies sind nur 3 wichtige und bedeutende Beispiele aus den letzten Jahren.

BT: Das klingt nach sehr viel Zeit und Organisation. Was hat Sie angetrieben, diesen Einsatz zu bringen?

BS: Meine Antwort ist einfach: Im Alter von 39 Jahren habe ich meine Frau Gabi gefunden und geheiratet. Da wir leider kinderlos geblieben sind, hatten wir die Zeit, die sonst in unsere eigenen Kinder geflossen wäre, und konnten sie da einsetzen wo Hilfe nötig war. Ich hatte die Möglichkeit, Schicksale positiv zu begleiten und zu verändern. Und das habe ich über 30 Jahre im Ehrenamt für die Kinderhilfestiftung gerne gemacht. Über die Jahre war ich als stellvertretender Vorsitzender und als Vorsitzender bis zum Jahr 2019 ehrenamtlich tätig.

BT: Das heißt, eigentlich wollten Sie sich nicht mehr einspannen lassen? Wie kam es dann zu Ihrer Zusage, die Verantwortung für das Charity Management zu übernehmen?

BS: Bernd Maas ist mir als Mensch und Unternehmer sehr vertraut. Wir blicken auf eine lange Zeit des gemeinsamen karitativen Wirkens zurück. In der Zeit des gemeinsamen rotarischen Arbeitens für den guten Zweck haben wir auch eine tiefe Freundschaft entwickelt. Als mich Bernd Maas dann vor Kurzem fragte, ob ich sein neuestes Zeitungsprojekt durch meine Expertise unterstützen möchte, konnte ich nicht Nein sagen. Das mir vorgestellte Konzept hat mich sofort überzeugt. Die eine oder andere Idee zu den zukünftigen Inhalten konnte ich auch noch beisteuern.

Ich bin mir meiner Rolle bewusst, die richtigen Organisationen und ihre Ziele zu finden. Damit stehe ich auch den Anzeigenkunden gewissermaßen im Wort. Mit den Anzeigen der Frankfurter Unternehmen – wird durch den Anteil von 20 Prozent der Anzeigenkosten – für das Auffüllen des Spendentopfes gesorgt. Meine langjährige Erfahrung wird helfen, die Entscheidungen für den Einsatz der Spenden sinnvoll zu gestalten.

BT: Mit der ersten Ausgabe beginnt DER FRANKFURTER als Heimatzeitung mit Herz für Ihren ersten Vorschlag einen Spendenbeitrag zu erarbeiten. Wo wird die erste Spende hingehen?

BS: Meine Wahl fällt mit Bedacht. Der Franziskus Treff an der Liebfrauenkirche bietet Bedürftigen jeden Tag ein Frühstücks- und Speisenangebot. Auch hier fallen pandemiebedingt viele Spendeneinnahmen weg. Das Angebot ist jedoch auf Spenden angewiesen. Es ist ein wichtiges Angebot im Herzen von Frankfurt. Bruder Michael Wies hat es geschafft, trotz Auflagen die Türen offen zu halten. Sechzig Ehrenamtliche wechseln sich ab, um die Frühstücksteller zu richten und das Angebot aufrecht zu erhalten. Hier wünsche ich mir einen namhaften Betrag, den wir so bald wie möglich übergeben können. Ich bin überzeugt, dass die neue Wochenzeitung eine gute Chance hat, ihr Frankfurter Publikum zu erreichen.

 

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