Bereits mehr als 1,7 Millionen Euro hat der Neue Brückenbauverein Frankfurt am Main zum jetzigen Zeitpunkt unter seinem Vorsitzenden Christoph Mäckler für die Turmspitze des Rathausturmes „Langer Franz“ gesammelt. Dieses Geld soll dazu eingesetzt werden, den Rathausturm an der Ecke Bethmannstraße/Buchgasse so zu rekonstruieren, dass er wieder so aussieht, wie vor den Luftangriffen im Jahr 1944. Nun hat der Verein einen ersten Förderbetrag in Höhe von 1,2 Millionen Euro mit einem symbolischen Spendenscheck an die Stadt Frankfurt übergeben.
„Ich bin dem Neuen Brückenbauverein sehr dankbar für dieses außerordentliche Engagement. Sie haben innerhalb der Stadtgesellschaft für dieses Bauprojekt geworben und dabei eine beeindruckende Spendensumme gesammelt. Es zeigt sich, dass die Frankfurterinnen und Frankfurter ein großes Interesse daran haben, Teile der Innenstadt wieder in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen zu sehen. Die neue Altstadt rund um den Römer erfreut sich größter Beliebtheit und ich bin mir sicher, dass auch der rekonstruierte Lange Franz nach den Umbaumaßnahmen ein häufig fotografiertes Wahrzeichen werden wird“, sagt Oberbürgermeister Mike Josef.
Sichtbare Symbol kommunaler Demokratie
„Der Turm ist nicht irgendein städtisches Bauwerk, das es zu verschönern gilt. Vielmehr ist der Rathausturm das sichtbare Symbol kommunaler Demokratie unserer Stadt, das nach 70 Jahren wieder weit über die Stadt deutlich sichtbar werden soll. Für Bahnreisende zum Beispiel auch vom Hauptbahnhof aus durch die Münchener Straße. Es sind mehr als 1200 Geldbeträge, die bis heute eingegangen sind. Das zeigt, wie wichtig den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern der Römer ist, dem seit 1945 nicht nur der Hauptturm, sondern insgesamt sechs Türme fehlen. Dass an der Buchgasse mit dem Wiederaufbau des Turmes mit seinem Läutwerk schon jetzt im Dezember begonnen werden kann, ist vor allem den großzügigen Spendenbeträgen von Dr. Elmar und Ellis Reiss, der Stiftung Giersch und der Heinmüller Stiftung geschuldet. Ihnen gilt unser besonderer Dank“, betont Christoph Mäckler.
Der große, nördliche Rathausturm war ehemals in ganz Frankfurt unter dem Namen „Langer Franz“ bekannt. Diesen Spitznamen erhielt er, da der langgewachsene Oberbürgermeister Franz Adickes (1891-1912) dort sein Amtszimmer hatte. „Neben dem Ludwig-Landmann-Saal ist der Lange Franz auch ein wichtiger Teil des Römers, der nach einem Oberbürgermeister benannt ist, der die Stadt Frankfurt in ihrer Infrastruktur, demokratischer Geschichte und Wirtschaft stark geprägt hat“, ergänzt Josef. Mit der imposanten Turmspitze war er zu seiner Bauzeit 1905 das zweithöchste Gebäude Frankfurts, gleich nach dem 95 Meter hohen Domturm. Im Zuge der Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs verlor der „Lange Franz“ seinen Hut. Dieser soll nun wieder rekonstruiert werden. Der Magistrat der Stadt Frankfurt sowie die Stadtverordnetenversammlung haben diesem Vorhaben zugestimmt.
(Text: RED / Foto: Maik Reuss)









