Startschuss für „Merkste was?“: Neue Kampagne warnt vor Lachgaskonsum
Starke Bilder, klare Botschaft und eine interaktive Website als Türöffner für neue Wege der Aufklärung
FRANKFURT (RED) Lachgas wird öffentlich immer häufiger konsumiert: auf Schulhöfen, Partys, in Parks, in Grünanlagen und vor Hauseingängen. Viele Jugendliche und junge Erwachsene kennen jedoch nicht die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Risiken. Die Abgabe an Minderjährige hat die Stadt Frankfurt am Main bereits untersagt. Darüber hinaus ist es Erwachsenen verboten, Lachgas auf öffentlich zugänglichen Plätzen, in kinder- und jugendnahen Bereichen sowie in Fußgängerzonen und Grünanlagen zu konsumieren oder abzugeben.
Nun startet das Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen gemeinsam mit dem Sozial- und Gesundheitsdezernat und der FES zusätzlich eine Aufklärungskampagne: emotional, aufmerksamkeitsstark und interaktiv. Im Zentrum stehen eine visuell eindrucksvolle Plakatserie und – statt einer herkömmlichen Website – ein digitaler Internetauftritt im Stil eines Computerspiels. Damit sollen junge Menschen auf kreative Weise zum Nachdenken über Lachgaskonsum angeregt werden.
„Es ist unglaublich, wie viele Jugendliche und junge Erwachsene Lachgas konsumieren“, stellt Tina Zapf-Rodríguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen fest. „Täglich finden sich leere Kartuschen oder große Lachgasbehälter in Grünanlagen, auf der Straße oder im Müll. Allein im letzten Jahr musste die FES 6000 Kartuschen separat sammeln und entsorgen. Lachgas ist nicht nur gesundheitlich riskant. Es belastet auch unsere Stadt und das Klima.“
Mit der neuen Kampagne wollen Umweltdezernat und Gesundheitsdezernat präventiv gegen diese Gefahren vorgehen. Die neuen Plakatmotive zeigen Szenen aus der fiktiven Welt von „Frankforce“ – einem eigens entwickelten Erlebnisformat, das sich an der Ästhetik populärer Games orientiert. Die Heldinnen und Helden dieser Geschichte, die Frankforce, stellen sich einer Bedrohung, die harmlos erscheint, aber ernsthafte Folgen hat: Lachgas. Mit dem Claim „Merkste was?“ spricht die Kampagne junge Menschen direkt an.
Elke Voitl, Dezernentin für Soziales und Gesundheit, betont: „Lachgas ist kein harmloser Spaß, sondern eine Gefahr – für die Gesundheit und für unser Miteinander. Als Stadt wollen wir nicht wegsehen, sondern klar benennen, wo Risiken liegen, und gemeinsam Wege finden, wie wir junge Menschen schützen können. Diese Kampagne setzt auf Information, Aufklärung und Dialog, umgesetzt auf besondere Weise: kreativ, nah an der Lebenswelt der Jugendlichen und mit klarem Frankfurt-Bezug. Denn nur wer Bescheid weiß, kann verantwortungsvoll handeln.“
Neben den gesundheitlichen und gesellschaftlichen Risiken rückt die Kampagne auch die Folgen für Umwelt, Sicherheit und Sauberkeit in den Fokus. Lachgaskartuschen verschmutzen nicht nur die Stadt und verursachen durch die getrennte Sammlung, Erfassung und Entsorgung hohe Kosten, sondern auch Brände in Müllverwertungsanlagen und Abfallsortieranlagen. Die Kartuschen setzen beim Entweichen ein Treibhausgas frei, das rund 300-mal klimaschädlicher ist als CO2.
FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler erklärt: „Jede fünfte Lachgaskartusche ist unserer Schätzung nach nicht vollständig leer. Das Gefahrenpotenzial für Menschen und Anlagen ist dadurch enorm. Würde ein solcher Behälter im Müllheizkraftwerk explodieren und beispielsweise, wie in anderen deutschen Anlagen schon passiert, den Rost oder die Ausmauerung des Brennofens beschädigen, dann würde die Anlage für die Zeit der Reparatur stillstehen. Damit könnte kein Abfall mehr angenommen und verbrannt werden. Je mehr Sortier- und Behandlungsanlagen durch die Explosion von Lachgaskartuschen beschädigt werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen temporären Ausfall.“
„Weniger Konsum heißt weniger Abfall, weniger Brandgefahr, mehr Sauberkeit und Sicherheit“, sagt Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez. Gemeinsam mit Benjamin Scheffler spricht sie sich für eine bundesweite Pfandpflicht für Gaskartuschen ab 200 Milliliter aus. Bis es aber so weit ist, setzt Frankfurt auf die neue Aufklärungskampagne „Merkste was?“ mit Infomaterial, Workshops, Online-Angeboten und Social-Media-Beiträgen.
Die Kampagne startet am Dienstag, 19. August, mit Plakaten im gesamten Stadtgebiet. Zeitgleich geht die Website merkstewas.info online.
Die Website merkstewas.info führt die Plakatkampagne digital fort: Dort wird die Geschichte von Frankforce in einer interaktiven Umgebung mit Quests, Minigames und einem Gewinnspiel erzählt – informativ, spannend und niedrigschwellig.
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Emotional, aufmerksamkeitsstark und im Stil populärer Computerspiele: die neue Aufklärungskampagne der Stadt, Copyright: site-works
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Gemeinsame Sensibilisierungskampagne zum Thema Lachgaskonsum (v.l.n.r.): Elke Voitl, Dezernentin für Soziales und Gesundheit, Tina Zapf-Rodríguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, Benjamin Scheffler, Geschäftsführer Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES), Copyright: Stabsstelle Sauberes Frankfurt
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