Neue U-Bahn gibt Frankfurter Forschung ein Gesicht
(RED) In Frankfurt fährt wieder eine Senckenberg-U-Bahn. Seit diesem Sommer ist ein neu gestalteter Wagen mit Porträts von vier Mitarbeiter*innen des Forschungsinstituts und Naturmuseums unterwegs auf den Linien der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Von Dinosauriern bis Bernstein gibt die Bahn einen lebendigen Eindruck der vielfältigen Senckenberg-Forschung und der Menschen dahinter.
Wer in Frankfurt mit der U-Bahn unterwegs ist, kann jetzt die Augen offen halten nach Dino Edmond, Schlangen, Tiefseewürmern, Bernstein und den Menschen, die sie bei Senckenberg erforschen. Drei Jahre lang verkehrt auf der Nord-Süd-Achse des Liniennetzes eine in Kooperation mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) neu gestaltete Senckenberg-U-Bahn. Der Wagen gibt der Forschung am Standort Frankfurt nicht nur ein Gesicht, sondern gleich vier: Er zeigt Dr. Omar Rafael Regalado Fernándes, Linda Mogk, Dr. Ekin Tilic und Dr. Mónica Solórzano-Kraemer, umgeben von den Objekten und Werkzeugen ihres Arbeitsgebiets. Umgesetzt wurde die Gestaltung von der Frankfurter Branding-Agentur Laut und Schoen GmbH.
Dinosaurier-Experte Omar Rafael Regalado Fernándes ist Kurator am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt und bereitet dort gerade die im September startende Ausstellung „Edmond: Die letzten Tage der Dinosaurier“ vor. In seiner Forschung beschäftigt er sich unter anderem mit der Frage, wie Dinosaurier tatsächlich aussahen und identifizierte in der Paläontologischen Sammlung der Universität Tübingen eine bis dahin unbekannte Dinosaurier-Art.
Linda Mogk ist technische Assistentin in der Sektion Herpetologie des Forschungsinstituts, deren Fokus insbesondere auf den Schlangen der Neotropen und Südostasiens liegt. Bei ihrer Arbeit betreut sie unter anderem die herpetologische Sammlung, die insgesamt etwa 110.000 Exemplare rezenter und quartärer Amphibien und Reptilien umfasst.
Ekin Tilic leitet die Sektion Marine Evertebraten II. Mit modernsten Methoden erforscht er Würmer und andere Wirbellose unserer Ozeane und bringt Licht ins Dunkel dieser immer noch zu wenig verstandenen Ökosysteme. Zwei von ihm entdeckte und erstmals beschriebene Seesterne wurden in den vergangenen Jahren in die Top 10 der neu entdeckten Arten des World Register of Marine Species aufgenommen.
Mónica Solórzano-Kraemer leitet die Sektion Bernsteinforschung bei Senckenberg und untersucht in fossilem Baumharz eingeschlossene Insekten. Aus den Millionen Jahre alten „Momentaufnahmen“ – ein Käfer, der sich an einem Skorpion festgebissen hat, Aasfliegen, die sich um eine frisch gestorbene Eidechse scharen – zieht sie Rückschlüsse auf die damalige Fauna und die Entwicklung der Biodiversität.
Gemeinsam stehen diese Vier für die große Bandbreite der Senckenberg-Forschung am Standort Frankfurt – von den Tropen bis zur Tiefsee und von der Urzeit bis heute.
In Frankfurt fährt jetzt wieder eine Senckenberg-U-Bahn. Foto: Roger Richter
Der Wagen mit (v.l.n.r.) Dr. Ekin Tilic, Dr. Mónica Solórzano-Kraemer, Dr. Omar Rafael Regalado Fernándes und Linda Mogk. Foto: Roger Richter
Dr. Mónica Solórzano-Kraemer mit ihrem Porträt. Foto: Roger Richter