Zwischen Hafen, Bahngleisen und Skyline versteckt sich ein Viertel, das mehr ist als nur Durchgangsstation: das Gutleutviertel. Hier weht die Brise des Mains durch alte Lagerhäuser, während sich moderne Lofts dazwischenschieben. Wo einst Schiffer und Arbeiter zuhause waren, trifft heute Industriecharme auf Großstadtflair. Morgens der Duft von frischem Gebäck aus den Bäckereien, abends Sonnenuntergänge am Westhafen. Ein Viertel im Wandel, das nie ganz schick, aber immer echt bleibt. Wer nach Frankfurt kommt, fährt oft vorbei – wer es kennt, bleibt hängen.

Gemeinschaft leben
Hier kennt man sich, hier packt man gemeinsam an: Der Verein Gude Leut‘ e.V. bringt Leben ins Gutleutviertel. Mit viel Herzblut setzen sich die Mitglieder für eine lebendige Stadtteilkultur ein – ob durch Straßenfeste, Kunstprojekte oder Nachbarschaftsaktionen. Das Ziel? Menschen zusammenbringen und das Viertel noch lebenswerter machen. Jeder kann mitmachen, egal ob alteingesessen oder neu im Viertel. Wer Lust hat, sich zu engagieren oder einfach nette Leute kennenzulernen, ist hier genau richtig. Denn das Gutleutviertel ist mehr als nur ein Stadtteil – es ist eine Gemeinschaft. Und Gude Leut‘ e.V. sorgt dafür, dass genau dieses Gefühl spürbar bleibt.

Wasser, Weite, Wohlfühlflair
Hinter dem Westhafentower wartet ein Fleckchen Frankfurt mit maritimem Charme: Klein-Venedig. Zwischen modernen Wohnhäusern und Bürogebäuden schmiegt sich die kleine Halbinsel direkt an den Main. Wer hier lebt, genießt den Luxus eigener Bootsanlegestellen – aber auch Spaziergänger und Wassersportler kommen auf ihre Kosten. Die Uferpromenade lädt zum Flanieren ein, während Cafés und Restaurants die perfekte Kulisse für entspannte Stunden mit Skyline-Blick bieten. Klein-Venedig verbindet Wohnen und Arbeiten am Wasser und zeigt, dass Frankfurt mehr ist als Hochhäuser und Banken. Hier wird das Leben am Fluss zum echten Erlebnis.

Blick von Osten auf den Westhafentower (DXR, CC BY-SA 4.0)

Geschichte trifft Genuss
Das Druckwasserwerk ist ein echtes Highlight im Gutleutviertel. Wo früher Maschinen ratterten, genießt man heute exzellente Küche unter hohen Backsteinbögen. Die historische Technikhalle wurde mit viel Liebe zum Detail in ein stilvolles Restaurant verwandelt – modern, aber mit Seele. Ob für ein romantisches Dinner oder ein gemütliches Treffen mit Freunden: Die Kombination aus industriellem Erbe und erstklassigem Essen macht diesen Ort einzigartig. Und wer nach dem Essen noch Lust auf einen Spaziergang hat, der findet direkt am Mainufer die perfekte Kulisse für einen kleinen Verdauungsspaziergang. Ein Stück Frankfurter Geschichte, das heute mit neuen Erlebnissen gefüllt wird.

Das ehemalige Maschinenhaus des Hafens (Frank Behnsen, CC BY-SA 3.0)
Blick von Osten auf den Westhafentower (DXR, CC BY-SA 4.0)

Eine Oase der Ruhe
Der Sommerhoffpark ist eine idyllische Auszeit im urbanen Trubel des Gutleutviertels. Mit
seinen alten Bäumen und blühenden Beeten bietet er einen ruhigen Rückzugsort für Anwohner und Besucher. Der Park, der im 19. Jahrhundert als privater Landschaftsgarten angelegt wurde, ist heute für alle zugänglich und lädt zu entspannenden Spaziergängen oder Picknicks ein. Besonders im Frühling erblühen hier Tulpen und andere Pflanzenarten, die den Park in ein Farbenmeer verwandeln. Trotz seiner Lage zwischen Gewerbe- und Industriegebieten bietet der Sommerhoffpark eine willkommene Abwechslung und ist ein beliebter Ort für Familien und Naturfreunde.

Wo die Nacht zum Leben erwacht
Wenn die Stadt schläft, fängt hier die Party erst an: Das Tanzhaus West ist ein Muss für Nachtschwärmer und Musikliebhaber. Elektronische Beats, pulsierende Bässe, eine Atmosphäre, die knistert – hier feiern Frankfurter und Gäste bis in die Morgenstunden. Internationale DJs, Live-Acts, Lichtshows, die den Raum in ein Farbenmeer tauchen – wer einmal hier war, kommt garantiert wieder. Doch das Tanzhaus ist mehr als ein Club: Workshops und Tanzkurse machen es zu einem kreativen Hotspot. Ein Ort, an dem Musik gelebt wird – laut, intensiv, einzigartig.

Begleitet von Lasershows durch die Nacht (©TanzhausWest)

Must-Do Frühstückserlebnis
Ein Morgen im Momi ist mehr als nur Frühstück – es ist ein Genussmoment. Zwischen hohen Decken und Vintage-Möbeln gibt’s alles, was das Herz begehrt: fluffige Pancakes, cremige Avocado-Toasts, frisch gebrühten Kaffee. Ein Ort, an dem Zeit keine Rolle spielt – hier bleibt man gerne länger sitzen. Inhaberin Elke Löscher und ihr Team zaubern nicht nur Leckereien auf den Tisch, sondern auch eine Atmosphäre, die sich wie ein zweites Zuhause anfühlt. Ob allein, mit Freunden oder für ein besonderes Event – im Momi beginnt der Tag perfekt. Wer einmal hier war, kommt immer wieder. Ein zusätzliches Highlight: Die Location kann auch für Veranstaltungen gebucht werden.

Die Inhaberin Elke Löschner in ihrem Café (©momifrankfurt)

Veranstaltungstipp: Vom sozialen Brennpunkt zum Edelquartier
Am 20. April 2025 bietet sich die Gelegenheit, das Gutleutviertel und den Westhafen aus einer neuen Perspektive kennenzulernen. Die Führung „Gutleutviertel & Westhafen – Vom sozialen Brennpunkt zum Edelquartier“ nimmt Sie mit auf eine Reise durch die Geschichte dieser beiden Frankfurter Stadtteile. Erfahren Sie mehr über die Entstehungsgeschichte des Gutleutviertels, seine Plätze, die dort lebenden Personen und die Geschichten, die der Main seit Jahrhunderten erzählt. Der Rundgang wird von Sascha Stefan Ruehlow geleitet, der mit seinem Wissen und Charme die Teilnehmer begeistern wird. Die Tour dauert etwa zwei Stunden und bietet spannende Einblicke in die Entwicklung und den Wandel dieser Viertel. Ein Muss für alle, die Frankfurt von einer anderen Seite erleben möchten.

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