Die Hans und Ilse Breuer-Stiftung, gegründet im Jahr 2000 von dem Unternehmer Hans Breuer, hat sich der Verbesserung der Lebenssituation von Demenzkranken und ihren Angehörigen verschrieben. Aus der persönlichen Betroffenheit von Ilse Breuer in den 90er Jahren, als Demenz noch wenig bekannt und kaum diagnostiziert war, wie uns Vorstand Dr. Katja Bär im Interview erklärt, ist damals die Idee für ein breit gefächertes Hilfeangebot entstanden. Die Familie Breuer habe damals sehr lange gebraucht um Hilfe zu finden und eine Diagnose zu erhalten. „Dort knüpft heute das Konzept der Breuer-Stiftung an und liefert einen Ort, an dem man nicht allein gelassen wird“, so Bär weiter. Nach dem Tod von Hans Breuer im Jahr 2003 übernahm sein ältester Sohn Peter Breuer den Vorsitz des Kuratoriums und führt seither das Engagement der Familie alleine fort.
Die Stiftung verfolgt innovative Ansätze und geht daher immer wieder ganz neue Wege. Beispielsweise bei der Verknüpfung der beiden definierten Hauptziele: Betroffenenhilfe und Forschungsförderung. „Die Stiftung versteht sich vor allem auch als Brückenbauerin zwischen den Disziplinen und investiert daher nicht nur in Grundlagen- und Versorgungsforschung, sondern in die Umsetzung der versorgenden Dienstleistungen, um damit für adäquate Behandlung und gleichzeitig eine Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen zu sorgen“, erläutert Vorstand Dr. Bär die Zielsetzungen der Stiftung.
Im Bereich der Betroffenenhilfe bietet die Stiftung umfassende Unterstützung für Demenzkranke und ihre Familien. Dazu gehören verschiedene Beratungsangebote, Angehörigenseminare, Vorträge und andere Veranstaltungen, zudem eine Tagesbetreuung, eine Wohngemeinschaft und ein Begegnungscafé im StattHaus Offenbach.
„Mit dem StattHaus Offenbach haben wir ein operatives Projekt geschaffen, um die Versorgungsforschung abzubilden. Das Projekt versteht sich als Beratungs-, Betreuungs- und Begegnungsstätte. Wir bieten hier eine Tagesbetreuung für Menschen mit frühem und mittlerem Demenzstadium an, bei der wir sie sowohl fördern als auch fordern. Dabei stehen die Lebensqualität und der Spaß immer im Mittelpunkt. Singen, Bewegung, Spiele und gemeinsames Essen mit ganz viel Austausch und Kommunikation tun den Menschen gut und man merkt auch, wie sie gegenseitig eine Verbindung aufbauen. Für pflegende Angehörige ist das Angebot zudem eine Entlastung im Alltag“, führt Maren Ewald, die Leiterin des Statthaus Offenbach, zum Projekt aus. „Im Haus haben wir zudem das innovative Projekt einer Demenz-Wohngemeinschaft gegründet und sind Hessische Fachstelle für selbstverwaltete ambulant betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz. Wir bieten also auch eine Beratung zur Gründung oder Entwicklung von Demenz-Wohngemeinschaften an.“
Mit zum Konzept des StattHaus gehört außerdem eine öffentliche Cafeteria, wo Menschen aus der Nachbarschaft und Menschen aus dem Haus in zwangloser Atmosphäre zusammenkommen und gemeinsam Essen können. „Hiermit möchten wir ein ganz niederschwelliges Begegnungsangebot schaffen. Denn dadurch, dass auch am Haus nirgendwo steht, dass es sich um ein Betreuungsangebot für Menschen mit Demenz handelt, wird der Umgang mit den Betroffenen normalisiert und Barrieren werden abgebaut“, erläutert Ewald.
Auch in Frankfurt plant die Stiftung ein ähnliches Projekt, doch die Suche nach einer geeigneten Immobilie gestaltet sich aktuell schwierig. Zudem ist die spendenfinanzierte Organisation immer auf Unterstützung angewiesen. „Die Spendentätigkeit in Deutschland geht zurück, deshalb ist die Finanzierung immer wieder eine große Aufgabe. Wir würden uns deshalb freuen, wenn mehr Menschen, denen es möglich ist, uns mit einer Spende oder sogar testamentarisch berücksichtigen“, berichtet der Vorstand.
Mit ihrem Engagement hat die Hans und Ilse Breuer-Stiftung bereits zahlreiche Projekte gefördert, vielen Menschen geholfen und einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung und Betreuung von Demenzkranken geleistet. Die Stiftung ist ein bedeutender Akteur im Netzwerk der Nationalen Demenzstrategie und setzt sich unermüdlich für neue Therapieansätze und die Unterstützung von Betroffenen ein.
„Für die Zukunft wünsche ich mir, dass es niemanden mehr gibt, der aufgrund seiner Demenz stigmatisiert oder komisch angeschaut wird. Natürlich wünsche ich mir am liebsten ein Leben ganz ohne Demenz, aber wenn wir es nicht heilen können, dann wenigstens mehr Normalität im Umgang damit schaffen“, schließt Dr. Katja Bär unser Interview ab.
Die Stiftung sucht immer Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen und Menschen helfen möchten. Alle Informationen dazu und zum Angebot der Stiftung sowie die Kontaktmöglichkeit finden Sie unter: breuerstiftung.de
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