„Bei Hausmanns, da trifft man sich!“ – und das schon seit 1900. Die Geschichte der Schaustellerfamilie Hausmann nimmt ihren Anfang mit Gertrude Uhrig, die bereits in jungen Jahren als reisende Markthändlerin unterwegs war. In zweiter Ehe ist sie mit Heinrich Hausmann verheiratet. Ihr Sohn Friedrich ist der Vater vom Oktoberfest-Gründer Eddy Hausmann. Heute führen wiederum seine Söhne Dennis und Patrick das Familienunternehmen weiter. DER FRANKFURTER hat mit Patrick Hausmann über das anstehende Fest gesprochen.
Seit 2009 gibt es das Oktoberfest auch in Frankfurt, Ihr Vater, Edmund „Eddy“ Hausmann, ist einer der Initiatoren und somit von Anfang an dabei gewesen. Seit wann machen Sie und Ihr Bruder das Fest jetzt?
Wir sind eigentlich schon immer mit dabei. Seit 2016 hat sich unser Vater aus dem aktiven Geschehen zurückgezogen.
Jetzt ist es noch knapp ein Monat bis zum großen Fest. Wie weit sind die Vorbereitungen?
Wir fangen eigentlich direkt nach dem Fest schon wieder mit der Organisation für das nächste Jahr an und sind da mittlerweile wieder in einer sehr guten Routine. Durch die Coronazeit wurde unser ganzes Konzept etwas auf den Kopf gestellt und wir mussten zeitweise zum Beispiel mit dem Termin nach vorne rücken, um das Infektionsgeschehen zu umgehen. Auch gab es bei uns – wie in der gesamten Event-Branche – nach der Pandemie größere Fluktuation beim Personal, aber jetzt haben wir uns wieder einen guten Stamm aufgebaut, wovon der Großteil der 120 bis 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon mindestens einmal mit dabei war und die Abläufe kennt. Darauf kann man gut aufbauen.
Neulich habe ich auch die finale Menükarte mit unserem Küchenchef besprochen und die Preise festgelegt und ca. vier Wochen vor Veranstaltungsbeginn konnten wir mit dem Aufbau starten. Allerdings müssen wir da immer schauen, dass es mit den anderen Veranstaltungen auf dem Stadiongelände passt. In diesem Jahr kommt vorher noch der World Club Dome, weshalb wir den Aufbau noch nicht direkt komplett fertigstellen konnten, sondern danach noch einmal ranmüssen.
Das Oktoberfest gibt es in Frankfurt jetzt schon seit 15 Jahren – schon ein kleines Jubiläum. Was hat sich in der Zeit verändert und was bleibt immer gleich?
Der Frühschoppen hat stark an Bedeutung gewonnen. Früher war der ganz klassisch, klein mit Blasmusik, heute ist er ein ganzer Festtag mit Party – genauso wie ein Samstagabend, auch von der Stimmung her. Wir haben irgendwann gemerkt, die Menschen wollen auch am Montag „richtig“ feiern und keine Blaskapelle mehr.
Uns ist allgemein wichtig, immer etwas Neues mit einfließen zu lassen. Vor allem über das Programm und die Live-Acts bieten wir jedes Jahr ein ganz neues Event, das aber immer die gewohnte Traditionsveranstaltung bleibt. Das macht es zu einem vertrauten Freizeitangebot, das immer neu erlebbar ist. Wir möchten außerdem kein München-Abklatsch sein, sondern reichern das Oktoberfest mit Frankfurter Traditionen an, so zum Beispiel beim Essen und den Getränken, und machen es so zu etwas ganz Besonderem.
Was ist Ihr persönliches Highlight in diesem Jahr?
Meine Highlights sind eigentlich immer die Eröffnung, das ist so ein Meilenstein und der Startschuss für eine besondere Zeit, und der letzte Abend mit unserem Verabschiedungsritual.
Für Gäste ist wohl Mickie Krause immer der Dauerbrenner, aber mein Eindruck ist auch, dass es einfach das Gesamtpaket beim Oktoberfest für einen schönen Abend ausmacht und es da gar nicht so auf einen bestimmten Live-Act ankommt.
Und was ist nach dem Oktoberfest?
*lacht* Viele denken ja, dass wir da erstmal in den Urlaub fahren. Das ist tatsächlich nicht der Fall. Richtig Urlaub, wo man auch den Kopf mal ausschalten kann und wo erstmal nichts zu tun ist, den haben wir am Jahresanfang.
Also nach dem Oktoberfest geht’s einfach weiter: Kirmes, Hochheimer Markt, noch mehr Kirmes und dann ist auch schon wieder Weihnachtsmarkt.
Was gefällt Ihnen an Volksfesten so gut, dass Sie das Familienbusiness weiterführen wollten?
Volksfeste sind für Besucher ein besonderes Gefühl. Man knüpft Kontakte und stärkt den Bezug zur Stadt und zur Region. Das gefällt mir. Es ist immer ein ähnlicher Ablauf und doch nie das gleiche, man ist unter Menschen und immer in Action. Langeweile gibt es da einfach nicht, das brauche ich.
Und so wird es sicher auch wieder beim diesjährigen Oktoberfest. DER FRANKFURTER freut sich, wieder als Partner dabei zu sein und wünscht gutes Gelingen!
//Text: SH; Foto (Patrick und Dennis Hausmann): MAGO