RÖMER | Rund 1000 Besucherinnen und Besucher haben den Neujahrsempfang der Stadt Frankfurt am Main am Donnerstag, 18. Januar, genutzt, um Gespräche zu führen und Kontakte zu knüpfen. Erstmalig begrüßte Oberbürgermeister Mike Josef die Gäste im Namen des Magistrats. Sabine Mauderer, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bundesbank, ging in ihrer Festrede auf die bedeutende Rolle Frankfurts als europäischer Bankenstandort ein.
Für den im Mai 2023 in das Amt eingeführten Oberbürgermeister war es der erste Neujahrsempfang als Stadtoberhaupt. Die Schwerpunkte seiner Rede lagen auf den Entwicklungen der Stadt in den vergangenen Monaten sowie aktuellen Herausforderungen wie Investitionen in Bildungseinrichtungen und die Bezahlbarkeit Frankfurts: „Eines macht mir besondere Sorgen, der Versuch rechtsradikaler Kräfte unsere Demokratie auszuhebeln. Was wir in den Zeitungen lesen, das sind nationalistische Phantasien auch von Partei-Funktionären“, betonte Josef. Er machte deutlich: „Wir alle sind in der Verantwortung. Ich wurde in den vergangenen Tagen in Davos immer wieder gefragt, was ist los in Deutschland. Wir alle müssen uns immer wieder für unsere Demokratie einsetzen, gegen Rassismus, gegen Antisemitismus und für Meinungsvielfalt.“ Der Oberbürgermeister wies in seiner Rede auch auf die Kundgebung hin, die am Samstag, 20. Januar, um 13 Uhr auf dem Römerberg stattfindet.
Mauderer betitelte ihre Rede „Frankfurt und die Banken – ein starkes Team im Herzen Europas?“. Dabei ging sie besonders auf Frankfurt als weltoffenes Drehkreuz und wichtigen Handels- und Finanzstandort ein. Mit den Worten „Die deutsche Wirtschaft steht vor einem historischen Umbruch. Sie wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten anders aufgestellt sein müssen als heute. Nur so wird es uns gelingen, die Wirtschaftsstärke und den Wohlstand in Deutschland zu halten. Nur so wird es uns gelingen, das Fundament für unsere Grundwerte zu sichern. Wirtschaftliche Souveränität ist dafür unabdingbar“, umriss sie die aktuelle Lage. Zu den zukünftigen Herausforderungen des Finanzplatzes sagte sie: „Ein starker Finanzplatz Frankfurt ist entscheidend, um Wachstum zu finanzieren und Wohlstand zu sichern. In Deutschland und Europa. Das ist 2024 wichtiger denn je. Wir müssen den Finanzstandort weiterentwickeln und stärken. Hierfür müssen alle an einen Tisch: Politik, Wirtschaft und Finanzbranche.“
Für das Hessische Consular Corps mit Sitz in Frankfurt richteten Doyen Waleed Mohammed Ali Al-Shahari, Generalkonsul der Republik Jemen, sowie Vadym Kostiuk, Generalkonsul der Ukraine, das traditionelle Neujahrsgrußwort an die Gäste.
Die Gänge und Hallen im Rathaus Römer waren dicht gefüllt mit Besucherinnen und Besuchern, die in Gespräche vertieft waren. Unter den Gästen waren Repräsentantinnen und Repräsentanten verschiedener politischer Ebenen, der Gewerkschaften sowie des Wirtschaftslebens, der Religionsgemeinschaften, der Sozialverbände, der Hilfsorganisationen, des Sports sowie des Vereinslebens und weiterer Teile der Stadtgesellschaft.
(Text: PM Stadt Frankfurt / Foto: Chris Christes)