FRANKFURT | Das Grünflächenamt hat Grund zum Feiern, denn gemeinsam mit den Planungsbüros Bierbaum.Aichele Landschaftsarchitekten und BHM Planungsgesellschaft bekam es im Sommer jeweils den ersten Preis für zwei herausragende Projekte im Rahmen des Hessischen Landespreis Baukultur 2022/2023 Freiräume in Stadt- und Ortszentren verliehen: Die Grünanlage Ruhrorter Werft, ein Abschnitt des Frankfurter Mainufers, und der neue Rennbahnpark im Stadtteil Sachenhausen. Am Dienstag, 12. Dezember, wurden die Preistafeln in den prämierten Grünanlagen von Staatssekretär Jens Deutschendorf, Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig und Grünflächenamtsleiterin Heike Appel enthüllt.
Beide Projekte sind Teil des Frankfurter GrünGürtels, einem grünen Band, das sich in Form von Grünanlagen einmal um die Innenstadt legt. Die nominierten Projekte sind zwei der letzten Puzzleteile in einer Planung, die 30 Jahre Stück für Stück vorangetrieben wurde.
Klima- und Umweltdezernentin Heilig sagt: „Ich freue mich, dass gleich zwei unserer beliebten Frankfurter Parks für den Hessischen Landespreis nominiert wurden und ihn erhalten. Das ist ein Lob an alle, die an der Gestaltung des Rennbahnparks und der Ruhrorter Werft beteiligt waren. Auch in Frankfurt spüren wir die Auswirkungen der Klimakrise. Die Anpassung daran stellt uns vor die große Herausforderung, das Leben in der Stadt für alle weiterhin lebenswert zu gestalten. Parks wie die, die ausgezeichnet wurden, sind dabei wesentlich: Beide Parks sind ganz besonders attraktive öffentliche Räume, die wir in einer eng bebauten Stadt wie Frankfurt dringend brauchen. Ein Preis wie der Hessische Landespreis Baukultur würdigt dies.“
Der Mainuferabschnitt Ruhrorter Werft war einst von Handel und Industrie geprägt. Die Gestaltung zeugt durch die Verwendung industriell anmutender Materialien und Relikte – wie zwei Kräne oder einen restaurierten Güterwaggon auf den Gleisen der ehemaligen Hafenbahn – noch heute von der Hafengeschichte. Dem gegenüber stehen moderne und klare Gestaltungsformen in Kombination mit hochwertigen Materialien. Einer der Höhepunkte ist die aufwändige und farbenfrohe Staudenpflanzung. Sie erstreckt sich auf über 1100 Quadratmetern Fläche an der Deutschherrnbrücke. Bewässert wird sie mit Brauchwasser aus dem direkt angrenzenden Main.
Die Ruhrorter Werft ist Teil der Route der Industriekultur Rhein-Main und verbindet die Mainuferpromenade mit dem GrünGürtel.
Neben der Gestaltung sind bei der Planung auch Themen wie Artenschutz bedacht worden. Im Gleisbett der alten Hafenbahn leben etwa 200 Mauereidechsen (Podarcis muralis), die laut FFH-Richtlinie stark gefährdet sind.
Der Rennbahnpark, zentral gelegen im südlichen Stadtgebiet, war lange Zeit in seiner ehemaligen Funktion als Pferderennbahn und Golfplatz nur eingeschränkt oder gegen Eintritt zugänglich. Nach der Neugestaltung ist das Gelände nun eine öffentlich zugängliche Parkanlage und erfüllt wichtige Funktionen als Grün- und Freifläche für die Stadtteile Niederrad und Sachsenhausen. Außerdem verbindet er im GrünGürtel das Mainufer und den Stadtwald. Der Rennbahnpark ist als Landschaftsschutzgebiet Zone 1 ausgewiesen. Bei der Gestaltung des Parks waren die Sandmagerrasenflächen mit geschützten Pflanzenarten wie der Sandgrasnelke ein entscheidendes Element. Die Gestaltung verbindet nun auf besondere Weise die Aspekte Ökologie und Freizeitnutzung.
Die Würdigung des Rennbahnparks sowie die der Ruhrorter Werft unterstreicht die Bedeutung dieser umfangreichen Neugestaltungen für die Stadt. Durch die Schaffung attraktiver und öffentlich zugänglicher Grünräume wird das städtische Leben bereichert und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig verbessert.
Titelbild: Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heillig, Susanne Gonsior-Hahmann, Planerin des Rennbahnparks, Heike Appel, Leiterin des Grünflächenamts, und Staatssekretär Jens Deutschendorf.
(Text: PM / Foto: Jan Hassenpflug)