DORNBUSCH | Der Frankfurter Stadtteil Dornbusch wurde 1946 aus den Gebietsteilen von Ginnheim und Eckenheim gebildet und ist im Vergleich zu vielen anderen Stadtteilen relativ neu. Der Name des Stadtteils geht auf die Dornbüsche zurück, die hier vor der Bebauung wuchsen und vermutlich Teil der Frankfurter Landwehr waren. Die Eschersheimer Landstraße, die heute die Hauptverkehrsachse durch den Stadtteil bildet, bildete früher die Grenze zwischen der Ginnheimer und der Eckenheimer Gemarkung. Die Bebauung des Stadtteilgebiets begann in der Amtszeit des Oberbürgermeisters Franz Adickes und ging darauf zurück, dass die im Süden gelegenen Stadtteile Westend und Nordend mit ihren begehrten Wohnlagen nicht mehr genügend Raum boten. Heute ist Dornbusch eines der am dichtesten besiedelten Wohngebiete Frankfurts und vereint unterschiedliche Baugebiete, von den durch Villen aus Gründerzeit und der Zeit der baulichen Moderne der 20er und 30er Jahre geprägten Vierteln im Süden bis zur 50er Jahre-Architektur im Norden. Inmitten der dichten Bebauung bildet der Sinai-Park eine grüne Lunge und Teil desselben ist die Sinaiwildnis, ein weitgehend naturbelassener Parkteil.
Sinaipark
Der Sinai-Park ist eine öffentliche Grünanlage im Frankfurter Stadtteil Dornbusch. Der 4,6 Hektar große Park wurde auf dem Gelände der ehemaligen Sinai-Gärtnerei errichtet und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Erholung und Freizeitgestaltung, wie zum Beispiel Spielplätze, Sportanlagen, Liegewiesen. Im südöstlichen Teil des Parks befinden sich zwei naturbelassene Wiesen, die nur zweimal jährlich gemäht werden, um die Wildflora zu fördern und Schmetterlingen und Insekten einen Lebensraum zu bieten. An dieser Stelle geht der Park in die unter Naturschutz stehende „Sinai-Wildnis“ über, die Teil der grünen Lunge des Stadtteils ist. Im Jahr 2002 wurde der Park umfassend saniert und neu gestaltet, um den Bedürfnissen der Anwohner besser gerecht zu werden. Heute ist der Sinai-Park eine beliebte Oase der Ruhe und Entspannung inmitten des dicht besiedelten Stadtteils Dornbusch.
Bertramswiese und Bertramshof
Im südlichen Teil des Stadtteils befinden sich heute die Bertramswiese, ein ca. vier Hektar großes Sportgelände, sowie der Bertramshof. Die Sportanlage Bertramswiese wird von zwei traditionsreichen Frankfurter Vereinen genutzt, der Sportvereinigung Kickers 1916 e.V. und dem Turn- und Sportverein Makkabi Frankfurt 1965 e.V. Der Bertramshof wurde im Jahr 1888 von Freifrau Louise von Rothschild als Meierei erbaut und diente bis nach dem Zweiten Weltkrieg als Bewirtschaftungsfläche für große Teile des heutigen Stadtteils. Der Bertramshof selbst ist ein Ensemble aus Stallungen, Scheunen, Gutshof und Wasserturm, das aus roten Hartbrandziegeln errichtet wurde. Es steht unter Denkmalschutz und wurde vor einigen Jahren restauriert. Seinen Namen hat der Bertramshof sowie die benachbarte Bertramswiese und -straße von Heinrich von Bertram, einem Frankfurter Patrizier, der im Jahr 1660 den mittelalterlichen Kühhornshof erworben hat. Der Hof war ein wichtiger Bestandteil der Frankfurter Landwehr und mit einem Ringgraben und Verteidigungsturm bewehrt.
Albert-Schweitzer-Siedlung
In den Jahren 1953 bis 1956 wurde die Albert-Schweitzer-Siedlung von der Nassauischen Heim Siedlungsgesellschaft mbH im Norden der Hügelstraße in Frankfurt errichtet, um den dringenden Bedarf an Wohnraum zu decken. Insgesamt wurden 1.500 Wohnungen gebaut, darunter etwa 110 Einfamilienhäuser. Die Erbauer strebten dabei nach dem Leitbild einer Stadt, die durch viel Grün und einer offenen Struktur geprägt ist, was durch großzügige Grünflächen um die Wohnungen herum erreicht wurde. Die Siedlung ist heute denkmalgeschützt und eine Gedenktafel erinnert an den berühmten Namensgeber Albert Schweitzer, der die Siedlung 1955 besuchte, als sie noch im Bau war.
Das Geburtshaus von Anne Frank
Nach Ihrer Geburt (1929) verbrachte Anne Frank die ersten zwei Jahre ihres Lebens zusammen mit der Familie im Marbachweg 307. Heute steht auf dem Gehweg vor dem Haus ein Gedenkstein, der Anne als Kind mit ihrer Schwester Margot und ihrer Freundin Grace zeigt. Die Stele schmückt zudem eine Inschrift und zitiert einen Abschnitt aus Anne Franks Tagebuch: „Eines Tages wird dieser schreckliche Krieg vorüber sein, und eines Tages werden wir wieder Menschen sein, nicht nur Juden!“ (Anne Frank: Tagebuch, 11. April 1944)
Dornbuschkirche
Die Dornbuschkirche in Frankfurt am Main ist eine evangelische Kirche, die im Jahr 1960 errichtet wurde und im Jahr 2004 einem umfassenden Umbau unterzogen wurde. Ihr beeindruckendes Kunstwerk ist das kunstvoll gestaltete Buntglas-Fenster an der nördlichen Außenwand, das eine Fläche von fast 20 Quadratmetern hat. Nach einem Besucherrückgang schlug das Frankfurter Architektenbüro „Meixner Schlüter Wendt“ vor, die Kirche teilweise abzureißen und nur den Altarraum als Kirchenraum zu belassen. Der freie Platz neben dem stehenden Glockenturm wird seitdem von der Gemeinde für Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt genutzt. Der Glockenturm wird auch weiterhin als Wahrzeichen des Stadtteils von den christlichen Gemeindemitgliedern angesehen. Der Entwurf von Meixner Schlüter Wendt wurde beim World Architectural Festival 2008 in Barcelona in der Kategorie Religion und Kontemplation ausgezeichnet.
Haus der Chöre
Das Haus der Chöre in Frankfurt ist ein einzigartiges Gebäude, das speziell für Chor- und Orchesterproben gebaut wurde und kein Publikum empfängt. Es wurde 2005 erbaut und die Akustik spielte eine wichtige Rolle bei der Konstruktion, was durch das nach innen gewölbte Dach und die gewölbten Außenwände deutlich wird. Heutzutage nutzen verschiedene Chöre, wie der Cäcilienchor Frankfurt, der Figuralchor Frankfurt, die Frankfurter Kantorei und die Frankfurter Singakademie das Gebäude für ihre Proben.
Kuli Alma (Restauranttipp)
Wer ein hervorragendes und veganes Restaurant in Frankfurt sucht, ist im Kuli Alma genau richtig: Hier erwartet die Gäste eine kulinarische Reise durch die israelische und mediterrane Küche. Setzen Sie sich in den gemütlichen Weinkeller oder suchen Sie sich einen Platz auf der begrünten Außenterrasse. Das Lokal hat die gesamte Woche über von 12 bis 23 Uhr geöffnet und befindet sich in der Zum-Jungen-Straße 10. Aufgrund der großen Beliebtheit empfehlen wir Ihnen, im Voraus einen Tisch zu reservieren.
(Text: BG / Titelbild: TL)