FRANKFURT | In Frankfurt gibt es eine neue und starke Allianz für die Vermeidung von Abfall. Das Zero Waste Lab ist eine Denkfabrik, die Elemente von Bürger:innenbeteiligung integriert und Akteure der regionalen Wirtschaft und Wissenschaft mit der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) sowie der Stadt Frankfurt zusammenbringt. Am Dienstag, 1. November, kam das Gremium erstmals zusammen.

Zum Auftakt definierte Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig das Ziel der neuen Allianz: „Wir wollen Zero Waste City werden. Dafür muss bis 2035 die Menge an Restabfall pro Kopf und Jahr von derzeit 205 auf 120 Kilogramm gesenkt werden. Außerdem wollen wir die Gesamtmenge an Siedlungsabfall pro Kopf und Jahr um jährlich zwei Prozent reduzieren“, sagte Heilig.

Als Unterstützer wirken erstmals Institutionen wie die IHK Frankfurt Rhein-Main, die Frankfurt University of Applied Sciences und die Stiftung Polytechnische Gesellschaft zusammen mit der FES, verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Frankfurt am Main, dem Institut für Sozial-Ökologische Forschung (ISOE) sowie dem Ernährungsrat Frankfurt.

Die Stadträtin machte deutlich, dass die Stadt sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt habe, für das sowohl Überzeugungs- als auch Motivationsarbeit in die Gesellschaft hinein wichtig seien. „Ich bin überzeugt, dass wir im Zero Waste Lab sowohl die praktische Expertise als auch die Begeisterung und Schaffenskraft versammelt haben, die wir brauchen, um unser Ziel einer Zero Waste City zu erreichen.“

Die acht Institutionen bilden ein Beratergremium, das Vorschläge aus der Zivilgesellschaft sowie aus der eigenen Mitte auf ihre Alltagstauglichkeit prüft, Kontakte und Verbindungen herstellt, Perspektiven aufzeigt und so Anschub für Fortschritt liefert. Die FES als großes Entsorgungsunternehmen der Rhein-Main-Region, das mehrheitlich der Stadt Frankfurt gehört, finanziert und organisiert die Arbeit des Labs.

FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler sagt: „Wir wollen gemeinsam kreative Potenziale heben, Ideen bündeln, sie bewerten und schließlich Handlungen oder Projekte anschieben, die Frankfurt bei der Erreichung ihres Ziels helfen.“ Die FES verfügt dank erfolgreicher Großprojekte wie der Etablierung des #MainBechers oder von reYOUrs, dem Annahme- und Vertriebssystem noch funktionsfähiger Elektroaltgeräte, bei der praktischen Müllvermeidung inzwischen über zentrale Referenzen und Expertise.

FES bringt ein Netzwerk von 415 ehrenamtlichen Sauberkeitspatinnen und -paten ein, die als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren helfen, den Zero Waste-Gedanken in der Gesellschaft zu verbreiten. Sie werden nun ergänzt um die Netzwerke alter und neuer Partnerinstitutionen. Seit etwa einem Monat ist die Internetseite zerowaste-lab.de online. Erste Vorschläge sind bereits eingegangen und werden nun nach und nach auf Tauglichkeit geprüft.

Das Lab bietet darüber hinaus allen Interessierten eine Anlaufstelle zum Mitmachen und will ehrenamtliches Engagement fördern.

Titelbild: Das Starterteam des „Zero Waste Lab“ verbindet unterschiedliche Kompetenzen in einem gemeinsamen Ziel. Über die Website zerowaste-lab.de können Vorschläge ganz einfach eingereicht werden. Jeder Bürger kann bei der Reduzierung von Restmüll seinen eigenen Beitrag liefern und ist eingeladen, seine Ideen einzubringen. (Foto: BT)

(Text: PM/BT)

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