FRANKFURT | Rapper Hassan Annouri (48) wird bei der Eröffnung des Frankfurter Oktoberfests am 7. September seine aktuelle Stadthymne „Wir sind alles Frankfurter“ zum Besten geben. DER FRANKFURTER hat den Musiker und Szenefrankfurter zum Interview getroffen.

Hassan, das Oktoberfest ist ja eigentlich ein Ort an dem man dich weder musikalisch noch modisch verorten würde. Bei der Eröffnung bist du aber mit deiner derzeitigen Frankfurt-Hymne auf der Bühne und dafür dann auch in Lederhosen schlüpfen, oder?

Hassan: Ja, klar. Ich mache den Gag natürlich mit und zeige mich in typisch bayrischer Tracht – so wie man’s vom Oktoberfest halt kennt von der Klamotte her. Ich feier’ das auch. Also ich habe da auch überhaupt kein Problem eine Lederhose zu tragen, weil ich bin natürlich jemand, der sowieso immer offen ist für alle Nationalitäten und für alle kulturellen Bräuche und Sitten. Und am Ende geht’s natürlich für nicht trotz all dem wieder um Frankfurt! Für mich ist das Oktoberfest ein Frankfurter Fest, (Anm. d. Red.: Veranstalter) Kai Mann ist ein Frankfurter Junge, der das organisiert und ich bin gerne Teil davon, weil die Frankfurt-Hymne da auch super reinpasst.

Warum ist dein Song gut für das Oktoberfest? Es ist ja ganz weit weg von Partymusik und dem, was traditionsgemäß in den Oktoberfestzelten gespielt wird.

Ja, genau deswegen. Natürlich erwartet man auf einem Oktoberfest nicht so einen Typen wie mich. Natürlich erwartet man nicht, dass ein Rapper in Lederhosen auftritt. Aber die Leute werden den Song fühlen und am Ende geht’s darum den Leuten eine gute Zeit zu geben. Genau das ist der Sinn beim Oktoberfest. Alle sollen endlich wieder feiern (…) das Leben, die Musik und natürlich Frankfurt. Und ich finde viel besser kannst du den Auftakt vom Frankfurter Oktoberfest gar nicht planen. Ich meine, es geht dann offiziell los, das Bierfass wird angestochen und dann heißt es „Wir sind alles Frankfurter“. Das ist doch eine coole Idee. Klar, ungewöhnlich vielleicht auf den ersten Blick, aber eigentlich könnte es nicht besser passen. Genau deswegen hab’ ich auch sofort zugesagt als ich gefragt wurde, ob ich mir das vorstellen kann.

Wirst du denn dann auch öfter mit deinem Oktoberfest-Outfit im Festzelt am Stadion zu sehen sein, oder sagst du: Ich mache die Eröffnung, das bleibt ein Gag und dann sollen die anderen feiern?

Ach, ich werde bestimmt öfter im Festzelt sein. Allein, weil viele Leute da sein werden, die ich auch gut kenne. Klar, die Eröffnung wird für mich ganz persönlich ein ganz besonderes Erlebnis. Das ist eine große Ehre dabei zu sein. Aber ich freue mich auf viele schöne Abende, denn es wird ja noch viel mehr geboten. Ob ich dann immer in voller Montur auf der Bierbank sitze und mitfeiern werde – ganz ehrlich, das weiß ich jetzt ja noch nicht. Aber Fakt ist, ich fühle mich jetzt nicht unwohl oder verkleidet in der Lederhose. Der ein oder andere wird schmunzeln, weil er mich so noch nie gesehen hat. Aber darum geht’s ja nicht. Ich bin international aufgewachsen, ich habe verschiedene Musikrichtungen gemacht in meinem Leben und ich kann mich anpassen und Lederhosen gehören auf dem Oktoberfest halt mal dazu.

Würdest du sagen wir Frankfurter können uns besonders gut anpassen?

Auf jeden Fall! Wir können uns super anpassen. Ich glaub, das ist wirklich so ein Ding, was typisch für Frankfurt ist (…). Guck mal, wir sind so eine internationale Stadt. Hier treffen täglich so viele Kulturen aufeinander und es funktioniert. Klar, es gibt immer irgendwelche Idioten, die meinen den anderen irgendwas verbieten zu müssen – das will ich gar nicht klein reden. Aber und das ist ja auch die Message des Songs: Wir sind alles Frankfurter. Wir leben gemeinsam hier in dieser wunderschönen Stadt und wir passen uns an. Wenn wir schicker feiern wollen, dann trägt man ein Hemd oder sogar Anzug und Krawatte und beim Oktoberfest ist es halt der traditionelle Look mit Lederhose und Trachtenhemd.

Was gehört sonst noch zu einem richtigen Oktoberfest für dich?

Naja (…) die Jungs machen das ja hier in Frankfurt immer sehr gut. Also was mir aufgefallen ist, ist die gute Stimmung beim Frankfurter Oktoberfest. Das ist sensationell. Die Leute sind zusammen und haben Spaß und vergessen teilweise auch was drum herum sonst so passiert. Und ich glaube, das ist wirklich einfach das Erfolgskonzept. Das macht uns Frankfurter ja auch stolz, dass unser Oktoberfest mithalten kann und nicht nur die Münchener Oktoberfest feiern können (Hassan lacht). Von daher, ich finde alles, was da passiert an diesen Abenden in diesen Zelten, das ist geil, die Party ist gut und es lohnt sich da hinzugehen auf jeden Fall.

Das Frankfurter Oktoberfest findet vom 7. September bis 3. Oktober auf dem Parkplatz P9 am Deutsche Bank Park statt. Neben Hassan Annouri treten unter anderem auch Stimmungssänger Mickie Krause oder Markus Becker auf.

(Text: TS, Foto: BT)

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