GALLUS | Frankfurt wächst weiter und bekommt in seine Silhouette einen neuen Wolkenkratzer. Mit einer Höhe von 280 Metern, rund 20 Meter höher als der Commerzbank-Tower, soll der neue „Millenium-Wolkenkratzer“ der Höhepunkt der Frankfurter Skyline werden. Für die Öffentlichkeit soll eine „Skyhall“ errichtet werden, die als Aussichtsplattform und auch Veranstaltungsraum nutzbar ist.

Aus der „Skyhall“ heraus, den Blick über Frankfurt genießen – ab 2030 für jedermann möglich.
Millennium Areal

Doch es ist nicht nur ein neues Hochhaus geplant, sondern ein ganzes Areal soll jetzt zwischen Hohenstaufenstraße und Osloer Straße entstehen. Angekündigt ist neben dem neuen Tower auch ein kleines Wohnhochhaus sowie ein Gebäude am Blockrand in Holzhybridbauweise. Der Baubeginn des neuen „Millennium Areal“ ist für 2025/2026 geplant. Der genaue Zeitplan ist aufgrund undurchsichtiger Faktoren, wie der Erteilung der Baugenehmigung oder die Entscheidung des endgültigen Nutzungsmix, noch nicht festgelegt. Die Fertigstellung soll 2030 erfolgen.

Wettbewerb mit höchsten Anforderungen

In einem Wettbewerb wurden an die Bewerber höchste Anforderungen gestellt. Die Realisierung sollte ressourcenschonend und klimafreundlich möglich sein. Dazu gehört ein Energiekonzept, das die benötigte Energie direkt am und im Gebäude regenerativ erzeugt. Die verwendeten Baumaterialien sollten bei Gewinnung und Verarbeitung anerkannten ökologischen Maßnahmen entsprechen. Entwickler des Wettbewerbs ist CA Immo, die bereits umfangreiche Voruntersuchungen zu Nachhaltigkeitsaspekten angestellt und den Teilnehmern des Wettbewerbs zur Verfügung gestellt hat.

Nachhaltigkeit durch Photovoltaik-Anlage

Der Entwurf des Architekten Ferdinand Heide setzte sich gegen die anderen Bewerber durch. Er überzeugte besonders in Bezug auf Nachhaltigkeit und Nutzungsmischung. „Ich freue mich besonders, dass mit Ferdinand Heide ein Architekt aus Frankfurt das Rennen gemacht hat. Seine beiden Hochhäuser werden hoffentlich schon bald das Hochhauscluster an der Messe städtebaulich ergänzen und mit ihrer architektonischen Ausstrahlung die Skyline bereichern“, meint Planungsdezernent Mike Josef.

Der Blick aus der Kita auf den öffentlichen Platz zeigt uns wie „Grün“ das Konzept des geplanten Millennium Areals ist.

Beide Türme sollen verdreht errichtet werden, wodurch es gelingt, die Abstände zwischen den Gebäuden zu verringern. Das kleinere Gebäude bekommt dadurch mehr Licht, was die energetische Ausbeute für die in die Fassade integrierte Photovoltaik-Anlage erhöht. Mit rund 3500 Modulen der Anlage an Fassade und Dächern können bis zu 25 Prozent des Strombedarfs des Gebäudes abgedeckt werden. Bereits beim Bau werden Nachhaltigkeitsaspekte mit einbezogen: Durch ein innovatives Tragwerkskonzept ist es möglich rund 20 Prozent weniger Beton und Stahl als bei herkömmlicher Bauweise zu verwenden.

Ein vielfältiges Areal durch Nutzungsdurchmischung

Die Nutzungsdurchmischung kommt in beiden Türmen zu Tragen. Der höhere Turm soll als Büro- und Hotelturm genutzt werden. Der kleinere als Wohngebäude, in dem 500 Wohnungen entstehen. 200 davon werden öffentlich gefördert, so kommt es zu einer sozialen Durchmischung. In Ergänzung sollen in den unteren Geschossen öffentlich nutzbare Einrichtungen wie Einzelhandel, Gastronomie, verschiedene Dienstleistungen sowie eine Kindergartenstätte untergebracht werden. Ein insgesamt vielfältiges und lebendiges Areal kann so entstehen.

(Text: TL | Fotos: CA Immo)

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