INNENSTADT | Annette Rinn, Dezernentin für Ordnung, Sicherheit und Brandschutz sowie Vorsitzende des Präventionsrates, und Rosemarie Heilig, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, haben eine Informationskampagne mit der Bäckerei Eifler für Frankfurt vorgestellt. In den kommenden zwei Monaten tragen Eifler Bäckertüten eine besondere Botschaft: „LIEBE – (er) schlägt?“ Darunter befinden sich drei Telefonnummern für kompetente Ansprechpartner, die Frauen, Mütter und jungen Mädchen zur Seite stehen können. Inhaber Gerhard und Michael Eifler starten damit eine großflächige Aktion. Die meisten ihrer 77 Filialen sind im Stadtgebiet von Frankfurt und „bringen“ so die Ansprechpartner für Hilfe in die Familien. Der Frankfurter Präventionsrat will zusammen mit dem Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt Frankfurt West auf Gewalt in Partnerbeziehungen aufmerksam machen und hat mit dem Frankfurter Familienunternehmen „Der Bäcker Eifler“ einen Mitstreiter gefunden.

Spätestens seit der Einführung des Gewaltschutzgesetzes im Jahr 2002 ist Gewalt in Partnerbeziehungen nicht mehr privat. Die Polizei ist verpflichtet, Ermittlungen aufzunehmen, sobald sie Hinweise auf häusliche Gewalt erhält. Partnergewalt kommt in allen gesellschaftlichen Schichten und allen Kulturen vor. Opfer sind vor allem Frauen, die aus falsch verstandenem Rollenbildern, aus Unkenntnis ihrer Rechte oder anderen Gründen ein jahrelanges Martyrium erdulden.

Der Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt Frankfurt West, koordiniert vom Caritasverband Frankfurt, will mit seinen Kooperationspartnern für das Thema sensibilisieren und Betroffenen Kontaktdaten an die Hand sowie auf der Brötchentüte geben. Stadträtin Annette Rinn sagte: „Gewalt in einer Beziehung ist immer noch schambesetzt und ein Tabu-Thema. Viele Frauen trauen sich nicht, von sich aus Hilfe zu suchen. Mit den Brötchentüten der Bäckerei Eifler, für die wir alle sehr dankbar sind, informieren wir Betroffene ganz unverfänglich über Telefonnummern, unter denen sie sich beraten lassen können.“

Stadträtin Rosemarie Heilig ergänzte: „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist leider Alltag und auch Frankfurt ist da keine Ausnahme. Mit der Aktion der bedruckten Brötchentüten werden betroffene Frauen und auch die Menschen in ihrem sozialen Umfeld auf das Hilfesystem und die Beratungsstellen aufmerksam gemacht. Wir bringen das Thema so in die Öffentlichkeit und schaffen ihm die Aufmerksamkeit, die es braucht, damit jeder und jede sensibilisiert wird. Für das Thema, aber auch dafür, wo es Hilfsangebote im Notfall gibt. Prävention und Gewaltschutz werden wir zum Schutz der Frauen und Mädchen verbessern. Das ist mir als Frauendezernentin ein großes Anliegen.“

 

Die Hilfenummern im Überblick:

Beratungsstelle Frauennotruf: 069 70 94 94

Frankfurter Verein: 069 43 05 47 66

Frauen helfen Frauen: 069 48 98 65 51

(Text: BT/PM | Foto: BT)

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